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Veränderung der Ausbildung für Technische Lehrkräfte

Nachdem der Vorbereitungsdienst für hauswirtschaftliche Technische Lehrkräfte längere Zeit ausgesetzt war, soll dieser nun wieder eingeführt werden. Die GEW hat zu der Novellierung der Verordnung über die Ausbildung und Prüfung für die Laufbahn der Technischen Lehrkräfte (TL) an beruflichen Schulen (APrOTL) eine Stellungnahme abgegeben.

Die GEW und der Landesarbeitskreis der Technischen Lehrkräfte der GEW bewerten es positiv, dass die Ausbildung zur hauswirtschaftlichen TL wieder aufgenommen wird. Auch dass den Veränderungen im Berufsbild und den gewachsenen Aufgaben und Anforderungen an den Schulen an die Kolleg/innen in der Ausbildung Rechnung getragen wird, begrüßt die GEW.

Nach Ansicht der GEW sind geplante Ausbildungsinhalte dahingehend zu überprüfen, inwiefern sie sich in der Ausbildung niederschlagen, wobei eine Überfrachtung der Ausbildungsinhalte vermieden werden muss. Auch sind Verantwortung und Zuständigkeiten in der Ausbildung am Seminar und den Ausbildungsschulen teilweise unklar definiert, ebenso bei den Bestimmungen zu den Prüfungen. Dass das Fach Textilarbeit/Werken zugunsten dem Fach Haushaltsmanagement gestrichen werden soll hält der Arbeitskreis Technische Lehrkräfte der GEW für falsch, da das Fach Textilarbeit/Werken Bestandteil in den Lehrplänen diverser Schularten als auch bei weiteren Ausbildungsgängen ist. Der Ausbildungszugang für Meister/innen der Hauswirtschaft sollte weiterhin möglich sein.

GEW setzt sich über die Reform hinaus für Weiterentwicklungen in der TL-Ausbildung ein

Die Ausbildung der Technischen Lehrkräfte ist schon seit geraumer Zeit ein wichtiges Thema in der Arbeit des Arbeitskreises der technischen Lehrkräfte der GEW. Zuletzt wurde 2016 auf der Landesdelegiertenversammlung der GEW unter anderem die Forderung verabschiedet, dass die Ausbildung der Technischen Lehrkräfte generell auf zwei Jahre aufgestockt wird und in den gewerblichen, hauswirtschaftlichen und kaufmännischen Bereichen gemeinsam erfolgen soll.

Die Eingliederung der Ausbildung Technischer Lehrkräfte im gewerblichen Bereich in die Seminare war viele Jahre eine Forderung der GEW gewesen. In der Zwischenzeit ist diese Forderung umgesetzt worden – ein direkter Erfolg der GEW!

Nichtsdestotrotz reicht dies nicht aus. Nach Ansicht des Arbeitskreises der Technischen Lehrkräfte ist es an der Zeit, die Ausbildung aller Technischen Lehrkräfte zu reformieren, also nicht nur den Vorbereitungsdienst im hauswirtschaftlich- kaufmännischen Bereich, sondern auch den Direkteinstieg im gewerblichen Bereich.

Dass die Technischen Lehrkräfte aller drei Schultypen weiterhin auf unterschiedlichen Wegen auf den Schuldienst vorbereitet werden, ist nicht mehr zeitgemäß.

Bei einer Zusammenführung der Ausbildungsinhalte und Ausbildungsorte der Technischen Lehrkräfte aller Bereiche sieht der Arbeitskreis TL nicht nur eine erhebliche Qualitätsverbesserung in der Ausbildung, es würden sich seiner Ansicht nach auch erhebliche Synergieeffekte ergeben - zum Nutzen aller. Auch müssen seiner Ansicht nach die Ausbildungszeiten im Direkteinstieg bei gewerblichen Lehrkräften an die Ausbildungszeiten im Vorbereitungsdienst im hauswirtschaftlichen und kaufmännischen Bereich angepasst werden.

Innerhalb der Ausbildungsinhalte sind die veränderten Rahmenbedingungen in den Beruflichen Schulen zu berücksichtigen. So sind z.B. veränderte pädagogische Elemente (Unterrichten in heterogenen Klassen und sprachsensibler Unterricht), aber auch erweiterte fachliche Anforderungen (technische Weiterentwicklung in den einzelnen Berufsfeldern, Anforderungen an den Arbeits- und Gesundheitsschutz, Verantwortung für Werkstatt- und Laborräume) in die Ausbildung zu integrieren, wobei eine Überfrachtung an Inhalten in der Ausbildung vermieden werden muss. Dies ist unter anderem durch eine deutliche Reduzierung des Unterrichtsauftrags auch im gewerblichen Bereich während der Ausbildung zu bewerkstelligen. Dazu sind verstärkt hospitierende Elemente in die Ausbildung zu integrieren.

Der Arbeitskreis wird weiterhin seine Ideen einbringen und mit den Verantwortlichen im Kultusministerium ins Gespräch gehen, um die Ausbildung der Technischen Lehrkräfte fortzuentwickeln im Sinne einer auch in Zukunft qualitativ ansprechenden Arbeit an den Beruflichen Schulen mit gut ausgebildeten neuen Kolleg/innen.