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Was nach den Wahlen geschehen muss: Grundschule

Wer die Bildung in unserem Land ernsthaft weiter vorwärts bringen will, wer das weitere Auseinandertriften unserer Gesellschaft in arm und reich bremsen will, wer die Bildungschancen von der sozialen Herkunft entkoppeln will, muss den Anfang stärken.

Ausgesprochen positiv ist die Erweiterung der Kontingentstundentafel um je zwei Stunden Deutsch und Mathematik sowie die zwei Stunden für die Schulleitungen ab dem Schuljahr 2016/17. Auch 180 Stellen für Förderung hat die grün-rote Landesregierung in dieser Wahlperiode bereitgestellt. Allerdings: Während in den weiterführenden Schularten darüber gestritten wird, wer mehr oder weniger Stunden für Fördermaßnahmen hat, ist ausgerechnet die Grundschule die einzige Schulart, die noch immer gar keine dauerhaft zur Verfügung stehenden Stunden hat. Die Grundschul ist die Schulart,
- deren Schüler/innen schon in den Eingangsklassen bis zu drei Jahre Unterschied in der Lern- und Leistungsentwicklung aufweisen,
- die seit Jahren wie keine andere Schulart inklusiv und jahrgangsübergreifend arbeiten,
- die die zeitliche Verlässlichkeit an allen Schultagen sicherstellen müssen,
- die sehr viel mehr geflüchtete Kinder in ihre Klassen integrieren statt sie in Sonderklassen zu unterrichten,
- deren Schulleitungen am schlechtesten bezahlt und mit der geringsten Leitungszeit ausgestattet sind,
- die wie keine andere Schulart Ganztagsangebote aufbauen,
- die die schlechtesten Bedingungen in der Lehrerfortbildung haben und gleichzeitig am meisten fachfremd unterrichten.

Diese Schulart muss ein Schwerpunkt der Bildungspolitik werden. Dazu gehören u.a.: Ethik-Unterricht ab Klasse 1, eine Kooperationsstunde (Kita) für jede erste Klasse, Stellen und feste Stunden für den Aufbau kontinuierlicher Förderkonzepte.