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Was nach den Wahlen geschehen muss: Realschule

Die Übergangsquote auf die Haupt- und Werkrealschulen ist auf rund sieben Prozent gesunken. Leistungsschwache und sozial benachteiligte Schüler/innen gibt es in unverändertem Umfang. Politik muss eine Antwort auf die Frage geben, wo es für sie ein wohnortnahes Schulangebot gibt.

Das Konzept der Weiterentwicklung der Realschule ist eine Antwort darauf. Als Schulart mit der größten Heterogenität erhält sie derzeit sechs zusätzliche Stunden je Zug. Sie werden in den nächsten beiden Jahren auf acht und dann zehn Stunden ausgebaut. Die Realschule hat weiterhin eine wichtige Funktion in unserem Schulsystem. Sie ist aber nicht mehr die Mitte.

Die Fraktionen streiten über die Ausgestaltung der Realschule: Äußere Differenzierung oder möglichst viel gemeinsamer Unterricht (innere Differenzierung)?

SPD und Grüne setzen auf möglichst geringe äußere Differenzierung und wollen die Entscheidung über den Schulabschluss möglichst lange offenhalten. Die CDU setzt stark auf äußere Differenzierung und will den Bildungsabschluss nach der 6. Klasse festlegen. Die FDP will den Schulen die Entscheidung bezüglich der Differenzierung überlassen.

Die Antwort der GEW besteht aus zwei Teilen:
1. Die äußere Differenzierung in einer Schule ist bezüglich der Motivation der Schüler/innen und der Lehrkräfte hochproblematisch. Das hat sich zu Regierungszeiten der CDU/FDP im Praxiszug an den Werkrealschulen bestätigt und das belegen wissenschaftliche Untersuchungen.
2. Unterricht mit innerer Differenzierung ist sehr anspruchsvoll und muss konsequent durch Weiterbildung unterlegt werden.