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Weg mit der 8-Prozent-Absenkung und 8 Monaten Wartezeit!

Berufseinsteiger/innen in den Lehrerberuf verdienen in den ersten drei Berufsjahren 8 Prozent weniger, als ihnen nach der Besoldungstabelle zusteht. Es ist ungerecht und demotivierend, wenn das Land auf Kosten der jungen Kolleg/innen spart! Hinzu kommt, dass die Übertragung des Tarifergebnisses um 8 Monate verschoben wurde.

Schuld daran ist die Politik. Im Jahr 2008 hatte die CDU/FDP-Regierung die Eingangsbesoldung von neu eingestellten Beamtinnen und Beamten in den Schuldienst in den ersten drei Dienstjahren um vier Prozent abgesenkt. Grün-Rot hat im Jahr 2013 die Eingangsbesoldung erneut um vier Prozentpunkte gesenkt. Das ergibt 8 Prozent Gehaltsverlust. Die Einbußen für die Neulehrer/innen summieren sich über das gesamte Jahr auf fast ein gesamtes Monatsgehalt.
Hinzu kommt nun, dass das Tarifergebnis vom April 2015 zwar wirkungsgleich, aber nicht zeitgleich übertragen wird und die Lehrkräfte ab der Besoldungsgruppe A12
8 Monate auf eine Gehaltserhöhung warten müssen.
Berufsanfänger/innen sind zudem seit 2013 von weiteren Verschlechterungen betroffen:
• Einheitlicher Bemessungssatz in der Beihilfe für neu eingestellte Beamt/innen und deren Ehegatten von 50 Prozent – auch ab zwei Kindern und  im Versorgungsfall.
•    Senkung der Beihilfefähigkeit zahntechnischer Leistungen von 100 auf 70 Prozent
•    Gehaltsabhängige Kostendämpfungspauschale und Dynamisierung der Pauschale
•    Absenkung der Einkommensgrenze bei der Beihilfe für berücksichtigungsfähige Ehegatten von 18.000 auf 10.000 Euro

Das Land spart auf Kosten der Dienstanfänger/innen mehrfach
Mit dem letzten Schultag und dem Überreichen der Zeugnisse werden fertig ausgebildete Lehramtsanwärter/innen in die Arbeitslosigkeit und unbezahlte Auszeit in den Sommerferien entlassen. Viele junge Kolleg/innen sehen sich gezwungen, für diese Zeit Hartz IV zu beantragen. In diesen sechs Wochen spart das Land Baden-Württemberg viel Geld!
Werden die Berufseinsteiger/innen zum
ersten Schultag nach den Sommerferien eingestellt, müssen sie die gleiche Höchstleistung erbringen, wie alle anderen Kolleg/innen auch – nur mit 8 Prozent weniger Geld. Hinzu kommt, dass gerade junge Kolleg/innen in der Probezeit unter einem enormen Druck stehen. Zusatzaufgaben können sie nur schwer ablehnen. Entlastung gibt es nicht.
Wer auf gute Bildung setzt, Reformen einführen will und Qualität im Bildungsbereich erwartet, braucht gut ausgebildete und motivierte Lehrkräfte.

A 12 (Stufe 4) BruttoA 13 (Srufe 5) Brutto
Grundgehalt3.330,76 Euro3.905,97 Euro
Absenkung (4 %) seit 2008, monatlich133,23 Euo156,24 Euro
Weitere Absenkung (4 %) seit 2013, monatlich266,46 Euro312,48 Euro
Jährliche Einbußen3.197,52 Euro3.749,76 Euro