Informationen GEW-Kreis Böblingen
Im GEW-Kreis Böblingen arbeiten viele Lehrerinnen und Lehrer ehrenamtlich in ihren unterschiedlichen Aufgabenbereichen mit.
Kreis BB auf Vertrauensleuteschulung im Löchnerhaus
Endlich wieder in Präsenz!
Vom 6. bis 8. März 2023 beschäftigten sich alte und neue Vertrauensleute intensiv mit verschiedenen Themen. Daneben war der kollegiale Austausch – über die Schularten hinweg – eine wichtige und in dieser Form lange vermisste Gelegenheit, etwas über die vielen Probleme vor Ort zu erfahren. Von Raul Coelho und Eva Werner perfekt vorbereitet, vergingen die Tage viel zu schnell.
An zwei halben Tagen konnten wir von einem Workshop mit dem Trainer Rainer Manderla zum Thema „Türen öffnen – Chancen nutzen“ profitieren. Viel Input und intensive Übungsphasen in Kleingruppen brachten uns neue Perspektiven und sehr engagierte Diskussionen. Dabei drehte sich vieles um die Frage, was genau die Aufgaben der Vertrauensleute sind.
Für das brisante Thema „Arbeitszeit“ war Inge Goerlich angereist. Von den rechtlichen Grundlagen, der Arbeitszeitverordnung, zu der Entwicklung in den letzten Jahren und dem hochaktuellen Thema der Arbeitszeiterfassung spannte sie für uns einen spannenden Bogen. Welche Konzepte sind sinnvoll für die Schulen? Wie können wir Modelle entwickeln, bevor die Landesregierung Tatsachen schafft?
Aktuelle Fragen aus der GEW-Landespolitik wurden mit Farina Semler diskutiert. Das Thema Lehrkräftemangel und die fehlenden Strategien des KM dagegen, zogen sich als roter Faden durch die Tage. Farina berichtete vom 15-Punkte-Programm der GEW und ging auf viele offene Fragen aus der Teilnehmerrunde ein.
Zur Abrundung gab es ein Kulturprogramm der besonderen Art – eine abendliche Weinprobe der Reichenauer Winzergenossenschaft. Auch ein sehr überzeugender Vortrag!
Für das kommende Jahr würden wir uns noch mehr Teilnehmer wünschen – am liebsten auch viele neue Gesichter!
von Sigrid Frey
Mit 718 Unterschriften in die Gespräche - A13/E13 für Grundschullehrkräfte
Gespräch mit Landtagsabgeordneten Peter Seimer (Grüne) am 5.7.22
Zu unserer Petition “A13/E13 für Grundschul-Lehrkräfte” erhielten wir zahlreiche Reaktionen, u.a. von Herrn Dr. Miller (MdL, CDU) als Mitglied des Petitionsausschusses, Frau Kurtz (MdL, CDU), Herrn Hager-Mann (Ministerialdirektor, Grüne), Frau Schopper (Kultusministerin) sowie unserem Landesvater, Winfried Kretschmann.
Am 5. Juli führten wir ein längeres Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten Peter Seimer (Grüne), im Gepäck 718 Petitionsunterschriften. Wir konnten darin die bildungspolitische Position der GEW verdeutlichen und darauf hinweisen, dass im Gegensatz zu Baden-Württemberg bereits acht Bundesländer Lehrkräfte der Grundschulen nach A13/E13 bezahlen. Der Verzicht auf die Anhebung der Besoldungsstufe zugunsten der von der Landesregierung geplanten “kostengünstigen” Maßnahmen wie z.B. Aufstockung von Deputaten oder größere Klassenteiler kommt uns am Ende teuer zu stehen. Wir brauchen viel mehr gut ausgebildete und anständig bezahlte Lehrkräfte, um bereits sichtbaren Lehrkräftemangel zu begegnen.
Wir fordern eine Angleichung der Studiendauer der Primarstufe an die Sekundarstufe, sowie weitergehende Aufstiegsmöglichkeiten und eine lehramtsübergreifende einheitliche Besoldung nach A13/E13. Nur so lässt sich Qualität sichern und die juristische Begründung der schlechteren Besoldung beseitigen.
Die Grundschule stellt die Basis für den weiteren Bildungsweg dar. Hier werden die meisten Deputatstunden geleistet und es liegt die heterogenste Schülerschaft vor. Ausgerechnet dieser Schulart eine so geringe Wertschätzung entgegenzubringen darf nicht länger akzeptiert werden. Spätestens mit Einführung eines Rechtsanspruchs auf Ganztagesbetreuung im Schuljahr 2026/2027 bricht sonst das gegenwärtige Kartenhaus zusammen.
Wenn vermieden werden soll, die die in Baden-Württemberg ausgebildeten Lehramtsanwärter:innen, wie in den letzten Jahren geschehen, ins Ausland oder in andere Bundesländer weglaufen, muss der Beruf dringend attraktiver werden.
Die skandalöse Entlassung der ca. 4000 befristet beschäftigten Lehrkräfte über die Sommerferien, alleine in Baden-Württemberg, war ein weiterer Punkt, der angesprochen wurde. Bildung scheint in unserem Bundesland nur eindimensional als Kostenfaktor gesehen zu werden, bei dem die längerfristigen Kosten, die dem Personalmangel geschuldet sind, ausgeblendet werden.
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