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Billiger Streit bei digitaler Bildung

GEW fordert vom Land Geld für Tablets

Pressemitteilung des GEW-Kreisverbands Esslingen-Nürtingen vom 11.12.2022

In den letzten Jahren hatte die Stadt Esslingen den Lehrkräften an Esslinger Schulen Tablets zur dienstlichen Nutzung zur Verfügung gestellt. 2023 sollen die Geräte wegen der ungeklärten Finananzierung an die Stadt zurückgegeben werden.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Kreis Esslingen-Nürtingen sieht das kritisch. Der GEW-Kreisvorsitzende David Warneck warnt: „Der Streit über die Finanzierung der digitalen Ausstattung darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden“.

Die bisher getätigten Investitionen in diesem Bereich begrüßt die GEW. „Wir sehen zwar die Bemühungen der Stadt bei Medienausstattung, Internetanbindung und Netzwerktechnik“, meint GEW-Vorstandsmitglied Mira Hartwig, die an einer Esslinger Gemeinschaftsschule unterrichtet, „gleichzeitig ist es für unsere pädagogische Arbeit wichtig, dass wir die Geräte auch im nächsten Jahr nutzen können.“

Es sei nachvollziehbar, dass die Stadt Esslingen die Kosten nicht dauerhaft allein tragen könne und wolle. „Bildung in einer digital geprägten Welt zu ermöglichen, ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Wir brauchen keinen billigen Streit zwischen Land und Kommunen, sondern den ernsthaften Willen beider Seiten, bei der Finanzierung zu einer schnellen Lösung zu kommen. Es darf jetzt keinen Rückschritt bei der digitalen Bildung geben.“ macht Warneck deutlich.

Unterstützung bekommt die GEW von ihrem Dachverband DGB. „Im Koalitionsvertrag heißt es unter dem Stichwort ‚Schulträgerschaft im 21. Jahrhundert‘, dass eine tragfähige Lastenverteilung angestrebt wird. Hier sehen wir aber keinerlei Fortschritte. Das ist mehr als unbefriedigend.“ sagt der DGB-Kreisvorsitzende und Stadtrat Martin Auerbach.

Deshalb fordern die Bildungsgewerkschaft und der DGB die Kommunen und das Lauf auf, endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, anstatt sich ständig gegenseitig die Verantwortung zuzuschieben. Am Ende dürfe sich weder das Land noch die Stadt einfach auf weitere Mittel durch den Bund im Rahmen eins möglichen Digitalpakts 2.0 verlassen.

Die GEW wird in dieser Sache auch das Gespräch mit Stadt und Politik suchen. „Wir ermuntern aber auch die Lehrkräfte, sich an ihre Wahlkreisabgeordneten zu wenden“ sagt Warneck. „Im Sinne der Lehrkräfte, vor allem aber der Schülerinnen und Schüler, darf das Land die Schulen bei der digitalen Bildung jetzt nicht im Regen stehen lassen.“