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Was leisten Grund- und Hauptschullehrer*innen? Was haben sie verdient?

Am Mittwoch, den 14.11. trafen sich Lehrkräfte mit GEW-Vertreter*innen zu einem Stammtisch „A13 für Grund- und Hauptschullehrer*innen“. Ylva Beiser und Kerstin Schildt, beide zuständig für die Fachgruppen Grundschule in der GEW, stellten die Fragen: „Was leisten Grundschullehrer*innen und was haben sie verdient?“ Vor allem die gestiegenen Anforderungen im Beruf und das dazu im Verhältnis viel zu hohe Deputat wurde kritisiert. Kerstin Schildt fordert: „Es muss möglich sein diesen Beruf mit vollem Deputat zu leisten. Frau Eisenmann fragt sich nicht, warum so viele Lehrkräfte auf eigene Kosten reduzieren. Sie macht nicht den Beruf attraktiver durch bessere Bezahlung, sondern bleibt dabei, dass A12 genügt.“ Dabei wurden viele Punkte genannt, die dazu führen, dass ein volles Deputat mit 28 Wochenstunden von vielen Grund- und Hauptschullehrer*innen nicht mehr geleistet werden kann diese Aufgaben im Laufe der Berufsjahre enorm gestiegen sind.

Grund- und Hauptschullehrer*innen
• halten guten und differenzierten Unterricht für eine sehr heterogene Schülerschaft
• führen Gespräche mit kooperativen und unkooperativen Eltern
• organisieren und leiten Runde Tische
• erstellen Förderpläne
• arbeiten mit traumatisierten geflüchteten Kindern und ihren Eltern
• führen in Ganztagsschule regelmäßige Gespräche mit dem Ganztagspersonal
• betreiben Schulentwicklung
• feiern Feste und fahren auf Klassenfahrten
• haben kaum noch Zeit für das Kerngeschäft Unterricht
• machen Vertretung oder haben in ihrem Unterricht zusätzliche Schüler aus aufgeteilten Klassen von erkrankten Kolleginnen
• bringen Inklusion voran

Deshalb verdienen sie
• mehr Zeit
• mehr Ruhe, um das Kerngeschäft Unterricht zu betreiben
• mehr Geld als Wertschätzung ihrer wertvollen Arbeit
• feste Poolstunden für Förderunterricht
• weniger Kontrolle vom Kultusministerium
• mehr Wertschätzung im Umgang

Manche der Teilnehmer*innen stellten sogar fest: „Würde ich heute nochmals entscheiden müssen, ob ich Lehrerin werde, weiß ich nicht, ob ich den Beruf wieder wählen würde.“ Mit den jetzigen Bedingungen und der wenigen Wertschätzung der Arbeit wird der Lehrkräftemangel sicher nicht behoben.
Fakt ist, dass Grund- und Hauptschullehrer*innen vom Aufstieg in A13 ausgeschlossen sind!
Die GEW Kreis Freiburg wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass Grund- und Hauptschullehrerinnen nicht von der Beförderung ausgeschlossen sind. Ergebnis des Abends war: Die Politik muss von dieser Ungerechtigkeit erfahren. Deshalb wird die GEW Kreis Freiburg Gespräche mit Abgeordneten führen. Der Termin wird auf der Homepage bekannt gegeben.

Text: Andrea Wagner, stellvertretende Vorsitzende, Kreis Freiburg, Pressesprecherin

Weitere Aktionen zu JA13 der GEW Baden-Württemberg finden Sie hier:
https://www.gew-bw.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/es-ist-zeit-fuer-gerechte-bezahlung/

GEW Kreis Freiburg