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JA 13 für alle! – Wir sagen euch nochmals warum!

Auch in diesem Jahr fand im Rahmen der JA-13-Aktionswochen der GEW ein Stammtisch im Fluxus statt. Die Vorsitzenden der Fachgruppe Grundschule der GEW Freiburg, Ylva Beiser und Kerstin Schildt, sowie Marc Joos aus dem geschäftsführenden Kreisvorstand, diskutierten mit interessierten Kolleg*innen aus Grund-, Werkreal- und Gemeinschaftsschulen. 

Zunächst stellten die Fachgruppenvorsitzenden die unterschiedlichen Aktivitäten seit dem Stammtisch im letzten November vor. Besonderes Interesse galt dem Gespräch mit der Wahlkreisabgeordneten Edith Sitzmann und den Konsequenzen für die Stellenhebungen der HoLa-Absolvent*innen Gruppe 3, das im März von Ylva Beiser, Kerstin Schildt und Andrea Wagner geführt wurde.

So vielfältig die Schularten der anwesenden Kolleg*innen auch waren, waren sie doch alle von der Chance auf A/E 13 ausgeschlossen und verärgert. Ihr tägliches Engagement mit einer heterogenen Schülerschaft und die zusätzlichen Herausforderungen und Aufgaben, die auch durch den hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Inklusion und/oder Deutsch als Zweitsprache entstehen, werden von der Landesregierung nicht gewürdigt

Eindrücklich zeigte eine Landkarte, dass bereits 5 Bundesländer ihre Grundschullehrer*innen mit A/E13 besolden und in drei weiteren Verhandlungen darüber laufen. Empört reagierten die anwesenden Kolleginnen darauf, dass es in Baden-Württemberg noch nicht einmal Überlegungen dazu gäbe.

Ebenso empörend sei, dass  die Studienzeit von 8 Semestern, die gegen die Empfehlung der Expertenkommission nicht auf 10 Semester erhöht wurde, auch die neu ausgebildeten Grundschullehrkräfte von einer höheren Besoldung ausschließe. Stattdessen würden die vorhandenen Grundschulkolleg*innen durch die Maßnahmen der Landesregierung immer mehr belastet. Hier sind zum einen die nicht vorhandenen Förderstunden an der GS, die schlecht ausgestattete Inklusion und die fehlende Vertretungsreserve zu nennen. Zum anderen steigt die Belastung durch das Anlernen der nicht qualifizierten Quereinsteiger*innen, die immer häufiger als Vertretungslehrkräfte angestellt werden. Der Grundschullehrer*­innen­mangel ist also  längst in Baden-Württemberg angekommen und die Maßnahmen der Landesregierung lassen die Attraktivität, dort zu arbeiten, weiter sinken.

Der Tatsache, dass es in Baden-Württemberg nur für die neu ausgebildeten Sek-1-Lehrer*innen die Besoldung nach A/E 13 gibt, begegneten die engagierte Werkrealschullehrerin, und der Gemeinschaftsschullehrer, mit großem Unverständnis. Die eine hat eine herausfordernde Schülerschaft und unterrichtet diese aus Überzeugung mit viel Methodenwissen im Umgang mit herausforderndem Verhalten. Der andere hat selbst unheimlich viel in das Konzept der GMS investiert, diese Schule mit aufgebaut und muss nun noch auf die Beförderung warten.

Nach einer engagierten Diskussion, bei dem über die Schularten hinweg sehr viele gemeinsame Unzufriedenheiten und Forderungen deutlich wurden, tat es gut, sich auf den vorbereiteten Postkarten mit dem Motto „JA 13 – Wir sagen euch nochmals warum!“ direkt an die Landtagsabgeordneten, bildungs­politischen Sprechern und Kultusministerin Eisenmann zu wenden.

Die Postkarten wurden zusammen mit einem Anschreiben auch an die Vertrauenspersonen der Grundschulen im Kreis verschickt.

Nur durch eine große Beteiligung können wir uns Gehör bei den Politikern verschaffen. Dafür, dass die kompetente Arbeit der Grund- und Hauptschullehrer*innen endlich mehr gewürdigt und unterstützt wird, nicht nur in finanzieller Hinsicht, wird sich die GEW Kreis Freiburg weiter einsetzen.

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