Fachgruppe Grundschule
Die Grundschule ist die einzige Schulart, in der Kinder unterschiedlichster Herkunft und Begabung wenigstens für vier Jahre in einem gemeinsamen Bildungsgang unterrichtet werden. Ihre Reformleistungen sind gesellschaftlich anerkannt und auch für andere Schulstufen und Schularten beispielhaft. Sowohl vor Ort als auch auf Landesebene setzt sich die Fachgruppe Grundschulen der GEW daher für die Weiterentwicklung des Schulwesens und insbesondere der Grundschule ein und fordert, die dafür notwendigen personellen und sachlichen Voraussetzungen zu schaffen.
Mit unserer Arbeit in der Fachgruppe unterstützen wir Grundschullehrkräfte und Schulleitungen von Grundschulen, denn:
- Grundschullehrkräfte haben weiterhin das höchste Deputat und die niedrigste Besoldung der wissenschaftlichen Lehrkräfte.
- Nur die Grundschulen haben keine Poolstunden in der Pflichtstundenzuweisung.
- Die Ausstattung der Grundschulen in Bezug auf zeitliche Ressourcen und Räume entspricht nicht dem Bedarf moderner Grundschulpädagogik.
- Auch der Rechnungshof weist darauf hin, dass die Leitungen kleinerer Schulen die schlechtesten Arbeitsbedingungen haben.
Grundschulen haben spezifische Rahmenbedingungen:
- Unsere Klassen sind sehr heterogen und weisen bis zu drei Jahre Unterschied in der Lern- und Leistungsentwicklung auf.
- An den Grundschulen werden wie in keiner anderen Schulart inklusive Bildungsangebote gemacht – ohne die notwendige Unterstützung.
- Die geforderte Verlässlichkeit und die Ganztagsschule erschweren die Teilnahme an Fortbildungen.
- Ganztagsschulen und die Verlässlichkeit erfordern eine höhere Vertretungsreserve.
- Für die Flüchtlingskinder, die zu uns kommen, brauchen wir besondere Qualifizierungen hinsichtlich der kulturellen Kompetenz und Sprachvermittlung DAZ (Deutsch als Zweitsprache) und zeitliche Ressourcen.
Wir setzen uns ein für:
- Bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Besoldung.
- Mehr Zeit und eine höhere Besoldung.
- Poolstunden in der Pflichtzuweisung u.a. für kontinuierliche Förderkonzepte.
- Ethik-Unterricht ab Klasse 1.
- Mehr Anrechnungsstunden und bessere Bezahlung für Schulleitungen von Grundschulen.
- Eine Deputatsstunde für die Kooperation mit den Kitas für jede neu zu bildende erste Klasse.
- Mehr Ressourcen für die Ganztagsgrundschule.
- Mehr Lehrerwochenstunden für das individuelle Arbeiten.
- Eine bessere räumliche und sachliche Ausstattung der Ganztagsgrundschule.
- Anrechnungsstunden für Teamarbeit und für die Kooperation (mit multiprofessionellen Teams).
- Unterstützung bei der Inklusion.
- Zwei-Pädagogen-Prinzip und zeitliche Entlastung bei der Arbeit im gemeinsamen Unterricht.
- Ausbau der Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen.
- Die Zuweisung der sonderpädagogischen Unterstützungsmaßnahmen muss auch den Ganztag berücksichtigen.
- Wahlfreiheit für die Teilnahme interessierter Grundschulen bei „Grundschule ohne Noten“.
Interesse an Mitarbeit?
Wir sind immer auf der Suche nach Menschen, die sich für unsere Themen interessieren und sich ein „Engagement auf Zeit“ bei uns und für bestimmte Projekte vorstellen können – vor Ort in der Kreisfachgruppe oder in unserer Landesfachgruppe. Die Zukunft der Grundschule braucht jeden von uns.