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200 angestellte Lehrer/innen streiken in den Regionen Reutlingen, Tübingen und Ulm

In den Regionen Reutlingen, Tübingen und Ulm sind heute etwa 200 angestellte Lehrer/innen dem Aufruf der Bildungsgewerkschaft GEW gefolgt und haben heute für bessere Bezahlung und einen Eingruppierungstarifvertrag gestreikt.

Unterrichtsausfall an vielen Schulen – Warnstreiks gehen weiter

In den Regionen Reutlingen, Tübingen und Ulm sind heute etwa 200 angestellte Lehrer/innen dem Aufruf der Bildungsgewerkschaft GEW gefolgt und haben heute für bessere Bezahlung und einen Eingruppierungstarifvertrag gestreikt. Nach Schätzungen der GEW sind dadurch etwa 800 Stunden Unterricht ausgefallen. Fast an jeder Schule in diesen Regionen arbeiten angestellte Lehrer/innen.

In der laufenden Tarifrunde fordert die GEW gemeinsam mit ver.di 5,5 Prozent, mindestens 175 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten der Länder. Die GEW möchte erstmals einen eigenständigen Eingruppierungstarifvertrag für Lehrer/innen abschließen. In der Tarifrunde gilt es für die Gewerkschaften zudem, die Kürzungsabsichten der Arbeitgeber in der Zusatzversorgung (VBL), der Betriebsrente des öffentlichen Dienstes, abzuwehren.

„Wir brauchen endlich einen Eingruppierungstarifvertrag, der eine angemessene Bezahlung garantiert, auch im Interesse der Qualität an den Schulen. Mehrere hundert Euro weniger als ihre verbeamteten Kolleginnen und Kollegen bekommen angestellte Lehrerinnen und Lehrer bei gleicher Qualifikation und gleicher Arbeit. Ihre Arbeit zum Beispiel als Krankheitsvertretungen wird hoch gelobt und schlecht bezahlt. So geht das nicht weiter“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz.

Am Freitag, 13. März, wird zu einem landesweiten Warnstreik aller DGB-Gewerkschaften aufgerufen. Die GEW, in der der größte Teil der 12.000 angestellten Lehrer/innen organisiert sind, rechnet damit, dass an diesem Tag bis zu zehntausend Unterrichtsstunden in Baden-Württemberg ausfallen werden. Am 13. März findet in Stuttgart ab 11 Uhr eine landesweite Demonstration (Kundgebung um 12:30 Uhr vor dem Neuen Schloss) statt.

Info: In der Tarifrunde geht es bundesweit um bessere Gehälter für 700.000 Arbeitnehmer/innen, darunter 200.000 angestellte Lehrkräfte. In Baden-Württemberg sind zehn Prozent der rund 120.000 Lehrer/innen Angestellte. Außerdem arbeiten im Landesdienst knapp 800 Pädagogische Assistent/innen an den Schulen, Hunderte von Erzieher/innen an Heimsonderschulen und mehrere zehntausend Tarifbeschäftigte an Hochschulen. Betroffen von den Tarifverhandlungen sind auch 20.000 Lehrkräfte an Privatschulen, die direkt oder indirekt den TV-L anwenden. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 16./17. März in Potsdam statt.