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GEW kritisiert Koalitionsvertrag

Alles funktioniert nur mit mehr Personal

Die GEW begrüßt, dass die künftige grün-schwarze Koalition Bildungsgerechtigkeit ganz oben auf die Agenda gesetzt hat. Kritisch sieht die Bildungsgewerkschaft jedoch den Finanzierungsvorbehalt im Koalitionsvertrag.

Zwei Lehrerinnen unterhalten sich im Lehrerzimmer.
Foto: © imago

Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt die Bildungsziele der künftigen grün-schwarzen Koalition. Die neue Landesregierung kann mit der Unterstützung der GEW rechnen, wenn, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, die Bildungsgerechtigkeit ganz oben auf der Agenda steht.

„Wir befürchten, dass es schöne Worte und gute Absichten sind, die nicht mit Leben gefüllt werden“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg. Vor allem der Finanzierungsvorbehalt kann gute Vorhaben schnell zunichtemachen oder auf die lange Bank schieben. Es braucht aber verlässliche Zusagen. Wenn es die neue Landesregierung mit der Bildungsgerechtigkeit wirklich ernst meint, muss sie für mehr Personal in allen Bildungsbereichen sorgen. Vor allem an Grundschulen und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren muss Grün-Schwarz alles dafür tun, den Lehrkräftemangel zu beseitigen. „Im Koalitionsvertrag fehlen Aussagen zu einer besseren Bezahlung der Lehrkräfte an Grund-, Haupt- und Werkrealschulen. Das darf so nicht bleiben, wenn wir den Lehrkräftemangel beseitigen wollen und den Beruf attraktiver machen wollen“, betonte die GEW-Landeschefin. Eine langwierige Bedarfsanalyse brauche jetzt niemand mehr. Der Lehrermangel sei bekannt.

Weichen bis zum nächsten Schuljahr stellen

Die Pandemie lässt der Politik nicht viel Zeit. Die GEW erwartet, dass die neue Landesregierung jetzt schnell Weichen für die Zeit bis zu den Sommerferien und für das nächste Schuljahr stellt. „Nach über einem Jahr Corona sind Schüler*innen, Lehrkräfte und Schulleitungen am Ende ihrer Kräfte. Vorschläge wie Lernlücken und soziale Coronafolgen aufgefangen werden können, fruchten nur, wenn Ressourcen vorhanden sind. Seit Monaten liegt der Vorschlag bei Grünen und CDU auf dem Tisch, als ersten Schritt durch Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen für Entlastung zu sorgen und alle Leitungen von ihren Unterrichtsverpflichtungen zu befreien. Auch Kitas brauchen mehr Personal“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395