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Bildungsreformen fortsetzen – Bedingungen verbessern

GEW zur JAKO-O Bildungsstudie

(Zumeldung JAKO-O Bildungsstudie BW, 29.02.16)

Stuttgart – „Reformen fortsetzen, Bedingungen in den Schulen verbessern, keine Lehrerstellen streichen“ lautet nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW das Fazit der JAKO-O Bildungsstudie Baden-Württemberg.

„Es ist überraschend, wie eindeutig die Eltern Reformen wie den Ausbau der Ganztagsschulen und die Inklusion begrüßen. Selbst die noch wenig bekannte Arbeit an den knapp 300 Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg stößt bei einer Mehrheit auf Zustimmung. Das zeigt, wie erleichtert die Eltern über die Auflösung des Reformstaus im ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends sind. Gleichzeitig ist es ein Auftrag an die neue Landesregierung, nach den Wahlen am 13. März weiter in Bildung zu investieren. Für eine Streichung von Lehrerstellen sehe ich in der nächsten Wahlperiode keinen Spielraum“, sagte am Montag (29.02.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Die GEW ist mit über 50.000 Mitgliedern die größte bildungspolitische Interessenvertretung in Baden-Württemberg und der Landesverband im Südwesten ist der größte der 16 Bundesländer. Die GEW zeigt sich erfreut, dass fast 80 Prozent der Eltern die zusätzlichen Lehrerstellen für Flüchtlingskinder begrüßen und dass über die Schulen und die Lehrkräfte ein überwiegend positives Urteil gefällt wird. Deutlich werden auch bei allen Fragen, dass die knapp 4 Millionen Väter und Mütter von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen mehr Investitionen für die Bildung wollen.

Trotz des Wunsches der befragten Eltern, das Abitur erst nach 13 Jahren erreichen zu müssen, sieht die GEW keine Notwendigkeit für die Schaffung weiterer G9-Gymnasien. Den Plan von CDU und FDP, Wahlfreiheit zwischen dem acht- und neunjährigen Gymnasium anzubieten, nennt die GEW eine „bildungspolitische Sackgasse“ mit unüberschaubaren finanziellen Mehrbelastungen. „Ein vermeintlich leichteres Erreichen des Abiturs würde die Leistungsbandbreite am Gymnasium verstärken. Es würde außerdem die Realschulen, Gemeinschaftsschulen und beruflichen Gymnasien schwächen, weil es ihnen die starken Schülerinnen und Schüler wegnimmt. Die Weiterentwicklung des G8 ist konsequent und die beste Unterstützung der Lehrkräfte und der Schülerinnen und Schüler. Mit den großen Gemeinschaftsschulen und den Beruflichen Gymnasien haben im Südwesten die Eltern und deren Kinder bereits eine Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9“, sagte Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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