Zum Inhalt springen

GEW-Tagung mit Personalrät*innen und Vertrauensleuten

Bildungssparen gibt keine Zinsen

Für die GEW sind die Vorschläge der Grünen zur Entlastung von Lehrkräften nur eine kurzfristige Lösung. Angesichts des dramatischen Fachkräftemangels fordert die Bildungsgewerkschaft ein Gesamtkonzept und neue Investitionen.

Die Bildungsgewerkschaft GEW hat sich auf einer Tagung in Stuttgart für ein Gesamtkonzept gegen den Fachkräftemangel und für neue Investitionen stark gemacht.

„Wer Bildungsgerechtigkeit ernst meint, muss Geld in die Hand nehmen, um genügend Fachkräfte auszubilden und einzustellen, die in allen Bereichen arbeiten können. Um die Attraktivität zu steigern, brauchen wir gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit. Das heißt auch, A 13 / E 13 für alle und der Unterschied zwischen Beamten- und Angestelltengehältern muss bei gleicher Tätigkeit und Ausbildung endlich verringert werden“, sagte Farina Semler, stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, vor Personalrät*innen und Vertrauensleuten der Bildungsgewerkschaft bei einer Tagung in Stuttgart. Die GEW ist mit 50.000 Mitgliedern die größte bildungspolitische Interessenvertretung in Baden-Württemberg.

Die Bildungsgewerkschaft GEW nennt die Vorschläge der Grünen zur Entlastung von Lehrkräften eine kurzfristige Lösung. Es brauche aber angesichts des dramatischen Fachkräftemangels ein Gesamtkonzept und neue Investitionen.

Konzepte für Qualität und gegen den Fachkräftemangel fehlen

„Wenn ein Autohersteller ein neues Modell einführt, baut er neue Fabriken und stellt tausende Menschen ein. Wenn die Schüler*innenzahlen steigen und neue Projekte wie der Ganztagsausbau anstehen, wollen die Grünen vorhandene Ressourcen umlenken, statt mutig zu investieren. Jeder, der den Alltag in den Klassenzimmern kennt, weiß, dass dies nicht funktionieren wird. Zum Nulltarif wird es in den 4.500 Schulen in Baden-Württemberg keinen weiteren Ganztagsausbau, keine Inklusion und keine bessere Qualität geben. Wer an der Bildung spart, bekommt auch keine Zinsen“, sagte die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein am Rande des DGB-Bundeskongresses in Berlin.

Die GEW schlägt kurzfristig unter anderem vor, durch eine Erhöhung der Altersermäßigung zu erreichen, dass Lehrkräfte länger arbeiten können. Befristet eingestellte Lehrkräfte bräuchten jetzt mindestens Einstellungszusagen für das nächste Schuljahr, um sie nicht zu verlieren.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395