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5,3 Milliarden Euro Corona-Rücklage

Corona-Milliarden in gute Bildung investieren

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein fordert, mit dem Geld aus dem Corona-Puffer die vielen Bildungsbaustellen anzugehen. Die Landesregierung müsse vor allem mehr tun, um die Folgen der Schulschließungen zu bekämpfen.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung, dass die zurück gelegten Corona-Milliarden in die vielen Bildungsbaustellen investiert werden.

„Investitionen für gute Bildung bringen mit Abstand die beste Rendite. Wenn Ministerpräsident Winfried Kretschmann es ernst meint, dass die langen Schulschließungen falsch waren: Dann muss die Regierung etwas tun, damit die Folgen zum Beispiel für Schüler*innen mit psychischen Problemen bekämpft werden. Mit 200 Schulpsycholog*innen für 1,5 Millionen Schüler*innen geht das nicht. Und will eine grüne Kultusministerin tatenlos zusehen, wie Grundschullehrkräfte nach Bayern und Hessen abwandern, weil sie dort 500 Euro im Monat mehr für die gleiche Arbeit bekommen? Der unsägliche Streit um die Finanzierung der Notebooks für Schüler*innen und Lehrkräfte ist nur eine der vielen Baustellen an unseren 4.500 Schulen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Das Land verfügt noch über einen Puffer von 5,3 Milliarden Euro aus den Corona-Rücklagen. „Angesichts dieser Summe ist es doch absurd, dass um 15 Millionen Euro für die Bezahlung der Sommerferien von Vertretungslehrkräften so lange gestritten wurde und es kann niemand erklären, warum die Landesregierung bei 6.000 bis 7.000 Ausfällen vor allem durch Schwangerschaften nur eine ständige Vertretungsreserve von 2.000 Personen finanzieren will. Gerade erleben Eltern wieder täglich, dass ihre Kinder früher nach Hause geschickt werden, weil viele Lehrkräfte krank sind und keine Vertretung in Sicht ist“, sagte Stein.

Die Bildungsgewerkschaft nennt viele Beispiele für den Investitionsstau an Bildungseinrichtungen. Viele Schulgebäude müssten renoviert werden und Luftreinigungssysteme beziehungsweise Lüftungssysteme, wie vom Bundesumweltamt 2017 empfohlen, seien auch ohne Corona-Viren in Kitas und Schulen eine sinnvolle Investition. Schon lange auf dem Tisch läge der Vorschlag der GEW, die Altersermäßigung für Lehrkräfte zu erhöhen, damit mehr Pädagog*innen bis zum Ruhestand weiter unterrichten.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395