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Diskussion über Messerverbot an Schulen

Das beste Mittel gegen Gewalt sind gut ausgestattete Schulen

Ein Waffenverbot im Schulgesetz schade nicht, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Besser sei ein flächendeckender Ausbau der Schulsozialarbeit und ausreichend Zeit für die Schüler*innen.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein

Die Bildungsgewerkschaft GEW setzt sich für einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit und krisenfeste Schulen ein.

„Ein Waffenverbot im Schulgesetz schadet nicht. Viele Schulen haben bereits entsprechende Regelungen getroffen. Gleichzeitig ist es eine Illusion, dass damit schreckliche Taten wie zuletzt in der Ortenau verhindert werden könnten. Das beste Mittel gegen Gewalt und für die Prävention sind Menschen, die ausreichend Zeit haben, sich um ihre Schüler*innen zu kümmern. Jede Schule braucht Schulsozialarbeit. Und krisenfeste Schulen können nur entstehen, wenn nicht weiter Bildungspolitik mit der Schuldenbremse gemacht wird. Wenn bereits am ersten Schultag hunderte Stellen nicht besetzt sind, es bei 7.000 dauerhaften Ausfällen nur 2.000 Stellen in der ständigen Lehrkräftereserve gibt, sind wir noch weit entfernt von guten Schulen, an denen alles getan werden kann, um Gewalttaten besser verhindern zu können“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Angesichts der zunehmenden Zahlen von Gewalttaten auch im Umfeld von Schulen setzt sich die GEW für einen Ausbau der Schulsozialarbeit ein. Die Bildungsgewerkschaft lobt den bisherigen Ausbau und will erreichen, dass landesweit Qualitäts-Standards festgelegt werden und den Ausbau in einem Stufenplan fortsetzen.

„An 89 Prozent der Gymnasien in Baden-Württemberg gibt es Schulsozialarbeit, aber nur an gut 55 Prozent der Grundschulen. Während in Heidelberg alle Schüler*innen Angebote der Schulsozialarbeit nutzen können, sind es im Ostalbkreis nur 42 Prozent der Schulen. Dass wieder einmal Grundschulen zu kurz kommen, muss zuerst geändert werden. Wir brauchen einen flächendeckenden Ausbau der Schulsozialarbeit und schlagen einen Stufenplan vor, in dem jährlich 100 neue Stellen entstehen“, sagte Stein.

Die GEW hat im Dezember 2023 eine Studie zur Schulsozialarbeit in Baden-Württemberg vorgestellt.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395