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Dauerstellen für Daueraufgaben

GEW: Festanstellung für Integrationskurslehrkräfte

Im Rahmen der "Woche der Integrationskurse" macht sich die GEW dafür stark, Integrationskurslehrkräfte fest einzustellen und die Finanzierung der Kurse auf sicheren Boden zu stellen. „Baden-Württemberg braucht an den Weiterbildungseinrichtungen dringend qualifiziertes Personal. Ob die Integration der Geflüchteten gelingt, hängt an erster Stelle davon ab, ob sie schnell und gut unsere Sprache lernen. Es ist ein Widerspruch, wenn die Politik zurecht darauf hofft, dass sich durch die Zuwanderung der Fachkräftemangel nicht so gravierend auswirkt und gleichzeitig nicht dafür sorgt, dass die Integrationslehrkräfte ordentlich bezahlt und mit unbefristeten Arbeitsverträgen ausgestattet werden. Die Integrationskurse werden eine notwendige Daueraufgabe bleiben, die Dauerstellen erfordert und keine befristeten Honorarverträge“ sagte am Freitag (19.05.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

Die Integrationslehrkräfte haben in der Regel ein Hochschulstudium absolviert, verdienen aber nur etwa die Hälfte einer angestellten Lehrkraft an einer staatlichen Schule. Die Arbeitgeber zahlen für die Integrationskurslehrkräfte keine Sozialabgaben, zudem haben diese keine Möglichkeit, Arbeitnehmerrechte wahrzunehmen.

Die GEW setzt sich dafür ein, dass sich die Bezahlung an der Entgeltstufe (EG) 11 des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) orientiert. Alternativ können Honorarverträge angeboten werden, die 54 Euro pro Stunde vorsehen. Dies entspricht der EG 11.

Dafür muss die Bundesregierung die Unterrichtspauschale auf mindestens 4,40 Euro anheben. „Planungssicherheit für Träger und Lehrkräfte ist zugleich eine Voraussetzung, die hohe Zahl der Kursteilnehmerinnen und -Teilnehmer zu bewältigen. Nur mit einer guten Finanzierung der Träger wird es gelingen, qualifizierte Lehrkräfte für diese gesellschaftlich wichtige Aufgabe zu bekommen und zu halten", sagte Moritz.

Das "Bundesamt für Migration und Flüchtlinge" (BAMF) veranstaltet seit dem 15.05. eine „Woche der Integrationskurse“. Seit 2004 steuert das BAMF die bundesweiten Integrationskurse. Sie bestehen aus einem Sprachkurs und einem Orientierungskurs, der in das gesellschaftliche Leben in Deutschland einführen soll. Im vergangenen Jahr nahmen rund 340.000 Personen an den Kursen teil.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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