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Tarifrunde 2019

Erste Warnstreiks an Universitäten

In Stuttgart und Ulm haben Uni-Beschäftigte für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Mit den Warnstreiks haben sie ihre Forderungen für die aktuellen Tarifverhandlungen kundgetan. Vor allem die hohe Befristungsquote treibt die Menschen um.

Beschäftigte der Universität Stuttgart bei einem Warnstreik
Beschäftigte der Universität Stuttgart bei einem Warnstreik

Heute haben an den Universitäten in Stuttgart und Ulm Beschäftigte für mehrere Stunden ihre Arbeit niedergelegt. Mit den Warnstreiks haben die Universitätsbeschäftigten die Forderungen von ver.di, GEW und den anderen Gewerkschaften in der gerade angelaufenen Tarifrunde unterstützt. Neben der zentralen Forderung nach sechs Prozent mehr Gehalt, mindestens 200 Euro monatlich und bei einer Laufzeit der Entgelttabellen von zwölf Monaten, verlangen die Beschäftigten wirkungsvolle Maßnahmen zur Eindämmung der Befristung im öffentlichen Dienst.

„Gute Tarifverträge für alle Beschäftigungsgruppen sind ein Ziel unserer Arbeit. Dafür setzen wir uns gemeinsam und solidarisch ein. Die Befristungsquote bei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Hochschulen liegt weiter auf dem Rekordhoch von 90 Prozent. Unsere Geduld ist am Ende. Wir brauchen konkrete tarifliche Regelungen, die das in Zukunft verhindern“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die GEW-Chefin gab heute in Stuttgart einen Ausblick auf den weiteren Verlauf der Tarifrunde: „Es ist gut, wenn jetzt die Hochschulbeschäftigten vor der nächsten Verhandlungsrunde in Potsdam ein Zeichen setzen. Wenn es dort keine großen Fortschritte in den Verhandlungen gibt, kann ich mir gut vorstellen, dass wir auch an den Schulen in Baden-Württemberg zu Warnstreiks aufrufen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Lehrerzimmern blicken gespannt nach Potsdam und werden sich nicht mit Almosen begnügen.“

Um was es in der Tarifrunde 2019 geht

Bei der Tarifrunde 2019 für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) geht es um die allgemeine Lohnerhöhung für rund eine Million Tarifbeschäftigte bundesweit. Dazu zählen bei der GEW vor allem die bundesweit etwa 200.000 angestellten Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen. Aber auch die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder sowie an den Hochschulen und Forschungseinrichtung kämpfen um mehr Lohn. Die Tarif- ist auch eine Besoldungsrunde. Für die 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamte fordern die Gewerkschaften die zeit- und wirkungsgleiche Übertragung des Tarifergebnisses auf die Besoldung. 

Ziel ist auch, die Zahl der Befristungen im öffentlichen Dienst einzudämmen. In Baden-Württemberg arbeiten 65.704 Personen an den Hochschulen, darunter 61.908 Arbeitnehmer/innen und 3.796 Beamt/innen. Besonders betroffen von Befristungen sind neben der Wissenschaft auch die Schulen. Alleine in Baden-Württemberg ist jede vierte angestellte Lehrkraft nur befristet beschäftigt. In Baden-Württemberg sind zehn Prozent der rund 120.000 Lehrer/innen Angestellte. Außerdem arbeiten als Tarifbeschäftigte im Landesdienst knapp 800 Pädagogische Assistent/innen an Schulen und Hunderte von Erzieher/innen an Heimsonderschulen.

Der zweite Verhandlungsrunde ist für den 6. und 7. Februar in Potsdam geplant. Die dritte Runde findet am 28. Februar und 1. März ebenfalls in Potsdam statt.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395