Schulstart an Beruflichen Schulen
Berufliche Bildung in Krisenzeiten stärken
Die GEW fordert zusätzliche Lehrerstellen für die Beruflichen Schulen. Aufgrund der Corona-Krise gibt es weniger Verträge in der dualen Ausbildung und mehr Schüler*innen gehen in Vollzeitbildungsgänge. Dadurch erhöht sich der Stundenbedarf.
Die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützt die Vorschläge des Berufsschullehrerverbands für zusätzliche Lehrerstellen an Beruflichen Schulen.
„Gerade in Krisenzeiten müssen wir die Berufliche Bildung stärken. Baden-Württembergs Unternehmen sind besonders stark betroffen. Ihre Zukunftsfähigkeit hängt auch von den Fachkräften von morgen ab. Wer jetzt in die Beruflichen Schulen investiert, wird davon in Zukunft profitieren“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
An den Beruflichen Schulen wirkt sich in erheblichem Umfang aus, dass es weniger Verträge in der dualen Ausbildung gibt. Deshalb gehen mehr Schüler*innen in Vollzeitbildungsgänge. Dort ist der Stundenbedarf mehr als doppelt so hoch wie in den Teilzeitbildungsgängen. Wie hoch der Bedarf ist, werde sich zu Beginn des Schuljahres zeigen. Die GEW schließt sich der Forderung des Kultusministeriums nach 200 zusätzlichen Stellen für die Beruflichen Schulen für das Schuljahr 2020/21 an, die schnell in einem Nachtragshaushalt beschlossen werden sollten.
Die GEW sieht gute Chancen für erfolgreichen Online-Unterricht an Beruflichen Schulen. „Dafür brauchen wir schnelle Internetverbindungen an den Schulen, die Einrichtung eines zentralen technischen Supports an jeder Schule sowie eine landeseinheitliche datenschutzkonforme Lernplattform mit einem Videokonferenzsystem“, sagte Moritz.
Die Ausstattung der Schulen wird auch ein Thema im Landtagswahlkampf sein. Die GEW erwartet von den Parteien Konzepte und Finanzierungsvorschläge, wie in den nächsten Jahren alle Schüler*innen und Lehrkräfte digitale Endgerät erhalten und der technische Support an den Schulen garantiert werden kann. Auch Arbeitsplätze für die Lehrer*innen müssten an den Schulen zum Standard werden.