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Land verlängert G9-Modellversuch

GEW fordert mehr Unterstützung für Gymnasien

Die GEW setzt sich für eine flexible Regelung ein, die das Absolvieren der Oberstufe in zwei oder drei Jahren ermöglichen soll. Die Diskussion auf G8 oder G9 zu reduzieren, wird den veränderten Bedingungen an den Gymnasien im Land nicht gerecht.

Eine Lehrerin unterrichtet eine 12. Klasse im Fach Deutsch.
Foto: © imago

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält die Verlängerung des G9-Modellversuches für nicht ausreichend und setzt sich für mehr Unterstützung der Gymnasien in Baden-Württemberg ein.
 
„Die Diskussion darf nicht auf G8 oder G9 reduziert werden. Wir setzen uns dafür ein, dass flexibel geregelt werden kann, ob die Oberstufe in zwei oder drei Jahren absolviert werden kann. Wenn gut 50 Prozent der Kinder auf Gymnasien wechseln, brauchen die Lehrkräfte mehr Qualifizierungsangebote für den Umgang mit Heterogenität und kleinere Klassen. Die Bildungspläne müssen überarbeitet werden und die Themen Studierfähigkeit und Berufsorientierung brauchen mehr Platz im Alltag in den Klassenzimmern. Eine flächendeckende Rückkehr zu G9 würde den unterschiedlichen Bedingungen an den Schulen nicht gerecht und niemand hat bisher sagen können, wie das finanziert werden könnte“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.
 
Die GEW weist auch darauf hin, dass für das bundesweit immer einheitlichere Abitur die Rahmenbedingungen in den Bundesländern nicht angepasst wurden. Es sind neue Aufgaben für die Lehrkräfte entstanden, ohne dass die Schulen dafür Unterstützung bekommen haben.
 
Die Bildungsgewerkschaft setzt sich auch für eine Stärkung der Gesellschaftswissenschaften insbesondere in der gymnasialen Oberstufe ein. „Wir brauchen eine Gleichstellung von Fächern wie Gemeinschaftskunde und Geographie gegenüber den Fremdsprachen und naturwissenschaftlichen und mathematischen Fächern“, sagte Stein.
 
In Baden-Württemberg gibt es 457 allgemein bildende Gymnasien, 223 berufliche Gymnasien und neun Gemeinschaftsschulen mit gymnasialer Oberstufe. Die GEW mit 50.000 Mitgliedern vertritt an den allgemein bildenden Gymnasien 6.000 Lehrkräfte.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395
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