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Lehrkräftemangel

GEW kritisiert Bildungspolitik der Regierung Kretschmann

Am 26. Oktober 2022 macht die GEW vor dem Landtag in Stuttgart mit Lehrkräften aus Pappe auf den Fachkräftemangel aufmerksam. Die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Ricarda Kaiser fordert gezielte Unterstützung für die Schulen im Land.

Verzweifelte Lehrerin im Klassenzimmer
Foto: © imago

Die Bildungsgewerkschaft GEW demonstriert am Mittwoch, 26. Oktober 2022, gegen die Bildungspolitik der Regierung Kretschmann. Bei einer symbolischen Aktionen werden Lehrkräfte aus Pappe auf den Fachkräftemangel aufmerksam machen. „Ministerpräsident Winfried Kretschmann sollte vielleicht einmal wieder eine Grundschule besuchen, bevor er sich zur Bildungspolitik äußert. Vielleicht gibt er uns dann eine Antwort, warum Hamburg beim IQB-Bildungstrend besser abschneidet als Baden-Württemberg? Vielleicht liegt es daran, dass dort eine Pädagog*in nur 13 Kinder unterrichtet, während in Baden-Württemberg eine Grundschullehrer*in 19 Kindern gerecht werden muss? Und die Grundschüler*innen mit ihren Eltern und Lehrkräften warten auch auf eine Antwort, warum die Grundschule die einzige Schulart im Land ist, die keine einzige zusätzliche Stunde für Förderung erhält?“, sagte Ricarda Kaiser, stellvertretende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Mannheim.

Die GEW weist auch darauf hin, dass seit Jahren bekannt sei, dass in Baden-Württemberg der Migrationsanteil bei der Schülerschaft nach Bremen am höchsten ist. „Warum erhalten die Schulen keine gezielte Unterstützung zum Beispiel nach dem Sozialindex wie zum Beispiel in Hamburg, warum werden dann, wenn die Landesregierung zu wenig ausgebildet hat und Grundschullehrkräfte knapp sind, nicht Pädagogische Assistenzen eingestellt?“, fragte Kaiser.

Baden-Württemberg liegt bei den Grundschulen im Schül*innen-Lehrkräfte-Verhältnis bundesweit auf dem letzten Platz. Die GEW erwartet von Kultusministerin Theresa Schopper und Finanzminister Danyal Bayaz, mit der Einbringung des Landeshaushalts am 26. Oktober die jahrelange Vernachlässigung der Grundschulen zu beenden. Dafür reichten die geplanten 500 Stellen für alle Schulen nicht aus. Die Lehrkräftebedarfsprognose des Bildungswissenschaftlers Klaus Klemm hat unter anderem auch für Baden-Württemberg berechnet, dass eine Unterstützung von Schulen in herausfordernden Lagen (Sozialindex) 1.900 zusätzliche Stellen notwendig wären.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395