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Unterrichtsausfall

GEW spricht sich für höhere Lehrerreserve aus

Elternvertreter aus Stuttgart haben ein Rechtsgutachten präsentiert, nachdem in der Oberstufe nicht mehr als acht Prozent Unterricht in Abiturfächern ausfallen dürfe. Bei einer höheren Quote sei die Chancengleichheit nicht mehr gewährleistet.

Die GEW macht sich für einen schnellen Ausbau der Lehrerreserve in Baden-Württemberg stark.

„Es ist ein Armutszeugnis für die Regierung Kretschmann, wenn bei sprudelnden Steuereinnahmen Eltern bald das Recht auf Unterricht für ihre Kinder einklagen müssen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt sofort, dass die Lehrerreserve ausgebaut werden muss. In Schularten, in denen kein Lehrermangel herrscht, könnte die Vertretungsreserve sofort ausgebaut werden. Mit den Gymnasien sollte begonnen werden, im September 2018 haben 2.000 Gymnasiallehrkräfte keine Stelle bekommen“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die GEW erwartet von der Landesregierung einen zügigen Ausbau der Vertretungsreserve. „Wir haben für viele Fächer in den weiterführenden Schulen genug Bewerberinnen und Bewerber auf dem Arbeitsmarkt. Es ist angesichts der vielen Ausfälle längst überfällig, die feste Vertretungsreserve mit zusätzlichen Planstellen auszubauen und für eine bessere Unterrichtsversorgung an Haupt- und Werkrealschulen, Realschulen, Gemeinschaftsschulen und Gymnasien zu sorgen“, so Moritz.

In der ständigen Lehrerreserve sind 1.666 Stellen, gleichzeitig gibt es pro Schuljahr 6.000 bis 7.000 Lehrkräfte, die längere Zeit ausfallen, die meisten aufgrund von Mutterschutz und Elternzeit. Grüne und SPD hatten sich 2011 auf einen Ausbauplan geeinigt und wollten jährlich die Lehrerreserve um 200 Stellen ausbauen. Der Ausbauplan wurde nach zwei Jahren wieder eingestellt, obwohl die Zahl der Ausfälle weiter steigt. „Was spricht dagegen, diesen Ausbauplan sofort wieder aufzunehmen? Seitdem ist die Zahl der jungen Lehrkräfte, die Kinder bekommen, weiter gewachsen und die Zahl der Ausfälle steigt kontinuierlich“, sagte die Landesvorsitzende.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395