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#BesterJobDerWelt

GEW vermisst mutige Bildungspolitik

Die GEW wirbt dafür, dass der Beruf Lehrer*in attraktiv bleibt und erwartet von Land und Schulträgern Investitionen. Für die angekündigte Dekade der Schulmodernisierung fehlen unter anderem Lernmittel, Notebooks und saubere Toiletten.

Monika Stein (links) und Kultusstaatssekretär Volker Schebesta (rechts)
Monika Stein (links) und Kultusstaatssekretär Volker Schebesta (rechts)

Die Bildungsgewerkschaft GEW freut sich über die guten Besuchszahlen bei der Bildungsmesse didacta. Alle 31 GEW-Kreise organisieren Fahrten mit mehreren tausend GEW-Mitgliedern.

„Die Beschäftigten in Bildungseinrichtungen wissen, dass gute Bildung nur dann gelingt, wenn sie sich weiterentwickelt. Dazu braucht es den Austausch zwischen den Expert*innen wie auf der didacta. Auch der Bildungskongress mit den kommunalen Landesverbänden und den Spitzen der Landespolitik ist wertvoll, um gute Entscheidungen für die Kitas und Schulen von morgen zu treffen. Wir freuen uns über die Werbung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für den Lehrer*innen-Beruf. Was wir vermissen, ist eine mutige Bildungspolitik, die gestaltet statt verwaltet, die investiert statt mit der Schuldenbremse die Zukunftschancen der Grundschüler*innen von heute zu verschlechtern“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, auf der Bildungsmesse didacta in Stuttgart.

Die GEW will, dass der Beruf Lehrer*in attraktiv bleibt und erwartet von Landesregierung und Schulträgern Investitionen. Auf der didacta wirbt sie mit dem Slogan „#BesterJobDerWelt“ und berät angehende Pädagog*innen über den Berufseinstieg.

Die GEW hatte vor Beginn der Bildungsmesse Alarm geschlagen. Die 4.500 Schulen in Baden-Württemberg seien nicht auf die Herausforderungen der nächsten Jahre vorbereitet und nicht in der Lage, ausreichend Fachkräfte auf hohem Niveau auszubilden.

„Von der versprochenen Dekade einer Schulmodernisierung ist nichts zu spüren. Als vor genau drei Jahren die Kitas und Schulen zum ersten Mal in der Pandemie geschlossen werden mussten, wurde allen deutlich, wie schlecht ausgestattet viele Bildungseinrichtungen sind. Damals dachten wir, mit den Investitionen in Notebooks und Luftreinigungsgeräte seien wir auf einem guten Weg. Jetzt erleben wir seit Monaten einen unsäglichen Streit zwischen Landesregierung und den kommunalen Spitzenverbänden um die Finanzierung der Notebooks. Die Sachmitteletats vieler Schulträger sind so gering, dass unsere Kinder und Jugendlichen mit veralteten Schulbüchern und Lernmitteln auf eine Zukunft vorbereitet werden sollen, die mit dem Klimawandel vielleicht eine der größten Herausforderungen dieses Jahrhunderts zu bewältigen hat. Und während die Landesregierung viele Millionen Euro ausgibt, um Fachkräfte für das ‚Länd‘ zu werben, trauen sich manche Grundschüler*innen vor Ekel nicht auf marode Schultoiletten“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395