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Schuljahr 2020/2021

GEW fordert Bildungsgipfel für Baden-Württemberg mit allen Beteiligten

Die GEW will, dass Kultusministerin Susanne Eisenmann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann endlich die vielen offenen Fragen für die Schulen im Corona-Schuljahr angehen – und fordert einen Bildungsgipfel mit verbindlichen Maßnahmen.

Die Bildungsgewerkschaft GEW verteilt Hausaufgaben an Kultusministerin Susanne Eisenmann und Ministerpräsident Winfried Kretschmann, um die vielen offenen Fragen für die Schulen im Corona-Schuljahr 2020/2021 zu lösen.

„Die Aufgabenstellung lautet: Vereinbaren Sie bis nächste Woche mit allen Schulträgern, dass tagsüber zusätzliches Reinigungspersonal an die Schulen kommt, statten sie alle Schulen mit sicheren FFP2-Masken aus und beschließen Sie nächste Woche im Kabinett einen Nachtragshaushalt, um schnell mehr Personal in die Klassenzimmer schicken zu können“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die GEW-Chefin wirft der Kultusministerin Tatenlosigkeit vor und verlangt einen Bildungsgipfel für Baden-Württemberg. „Allen war klar, dass nächste Woche vor allem in den Grundschulen aufgrund des Lehrermangels und verschärft durch die Corona-Risikogruppen mehrere tausend Lehrkräfte in den Klassenzimmer fehlen. Wir appellieren an Ministerpräsident Winfried Kretschmann, nicht nur an Autogipfeln teilzunehmen, sondern zu einem Bildungsgipfel für Baden-Württemberg alle Akteure an einen Tisch zu holen und verbindliche Maßnahmen zu beschließen. 1,5 Millionen Schülerinnen und Schüler, ihre Eltern und 130.000 Lehrkräfte erwarten von Landesregierung und Schulträgern einen verbindlichen Fahrplan für sichere Schulen im Zeichen des Coronavirus sowie ein Konzept für schnelle Digitalisierung und den kurz- und mittelfristigen Personalausbau“, sagte Moritz.

Viele Coronaregeln nicht umsetzbar

Die Vorgaben zu den Coronaregelungen für die Schulen für das neue Schuljahr seien zwar schon im Juli aus dem Kultusministerium gekommen, umsetzbar seien viele Regelungen aber nicht. „Bei diesen großen Löchern in der Unterrichtsversorgung wird der Ausfall von Lehrkräften schnell dazu führen, dass Klassen daheim bleiben müssen. Denn Klassen können nicht zusammengelegt werden, wenn es feste Gruppen geben soll. Ausgerechnet bei den ältesten Schülerinnen und Schülern in der gymnasialen Oberstufe gilt die feste Gruppenzusammensetzung nicht. Ihr Freizeitverhalten bringt zusätzliche Risiken in die Schulen. Die Regeln gelten nur dort, wo sie nicht zu Unterrichtsausfall führen. Bei uns beschweren sich die Lehrkräfte massiv. Kein Abstand, keine Schutzmaßnahmen, das kann sich kein anderer Arbeitgeber erlauben“, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende.

Seit drei Jahren gibt es das sogenannte Maßnahmenpaket der Kultusministerin zur Lehrergewinnung. „Die anfangs mäßige positive Wirkung wird jährlich weniger. Gestiegen sind wieder nur die Zahl der befristeten Verträge und insbesondere die Zahl der Eingestellten ohne Lehrerausbildung. Das sind traurige Rekordzahlen. Dass 150 Hauptschullehrkräfte nach ihrer Weiterqualifizierung zu Sonderpädagog*innen die Unterrichtsversorgung verbessern, ist falsch. Denn sie sind schon die ganze Zeit an einem SBBZ. Nur circa 15 Weiterqualifizierte kamen neu dazu“, so Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395