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Gymnasiale Oberstufe reformieren

GEW erreicht Teilzeitreferendariat – Verteilung des Mangels in den Grundschulen

Die GEW begrüßt die Vorschläge zur Reform der gymnasialen Oberstufe und setzt sich für eine Erweiterung der Schwerpunktbildungen im gesellschafts-wissenschaftlichen und im künstlerisch-musischen Bereich ein. „Die vorgesehenen Schwerpunktbildungen durch drei fünfstündige Fächer erhöhen nicht nur die Vergleichbarkeit mit anderen Bundesländern, sondern kommen auch den Interessen der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte entgegen. Wir setzen uns dafür ein, dass Schwerpunktbildungen in weiteren Fächern ermöglicht und die Präsentationsprüfung im fünften Prüfungsfach abgelegt werden können“, sagte am Dienstag (10.10.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der GEW.

Teilzeitreferendariat

Die Bildungsgewerkschaft freut sich, dass ihre Initiative für ein Teilzeitreferendariat jetzt umgesetzt werden soll. Die GEW hatte diesen Vorschlag bereits in der letzten Legislaturperiode im Kultusministerium eingebracht. „Studieren mit Kind ist bereits schwierig, aber Referendariat mit Kind geht fast gar nicht. Das Teilzeitreferendariat erleichtert den Einstieg in den Beruf und macht unseren Beruf attraktiver“, sagte Moritz.

Der Vorbereitungsdienst für das wissenschaftliche Lehramt in Baden-Württemberg dauert 18 Monate und lässt derzeit keinerlei Möglichkeiten zur Absolvierung in Teilzeit zu. Jungen Eltern, Menschen mit Behinderung oder solchen, die sich um pflegende Angehörige kümmern müssen, ist es aufgrund dieser Vorgabe oftmals nur unter sehr schwierigen Bedingungen möglich, den arbeits- und zeitintensiven Vorbereitungsdienst erfolgreich abzuschließen. Schleswig-Holstein, Niedersachen, Rheinland-Pfalz und Berlin bieten bereits Teilzeitreferendariate an.

Grün/Schwarz lässt Grundschulen weiter im Stich

„In den Grundschulen geht die Verteilung des Mangels auf Kosten der Qualität durch Grün/Schwarz weiter. In keiner anderen Schulart würde der Pflichtunterricht gekürzt, um Fördermaßnahmen zu finanzieren“, sagte Moritz. Die Entscheidung der grün-roten Landesregierung, die Kontingentstundentafel der Grundschule um vier Stunden für Deutsch und Mathematik auf 102 Stunden anzuheben, will die grün-schwarze Landesregierung komplett zurücknehmen. Mit der beabsichtigten Streichung der Fremdsprache in Klasse 1 und 2 fällt Baden-Württemberg wieder auf 98 Stunden im Pflichtunterricht zurück. Der Unterricht für alle Grundschüler/innen wird gekürzt, um für einen Teil von ihnen Fördermaßnahmen anbieten zu können. In allen weiterführenden Schularten einschließlich der Gymnasien wurden in den vergangenen Jahren die Poolstunden für Stütz- und Fördermaßnahmen deutlich ausgebaut. Die baden-württembergische Grundschule hat weiterhin keine einzige. Die Grundschulen liegen in der Lehrer/Schüler-Relation auf dem 16. Platz der 16 Bundesländer.