Diskussion über Handyverbot an Schulen
Handy-Regeln statt landesweiter Verbote sind richtig
Die GEW plädiert dafür, die Medienbildung zu stärken. Handys aus den Schulen zu verbannen, sei realitätsfern, findet GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Regelungen zum Umgang, wie sie fast alle Schulen bereits haben, seien notwendig.
Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt es, wenn Schüler*innen, ihre Eltern und die pädagogischen Profis für den Umgang mit Handys mehr Unterstützung bekommen.
„Handys aus den Schulen zu verbannen, macht keinen Sinn und ist realitätsfern. Regelungen zum Umgang, wie sie fast alle Schulen bereits haben, sind notwendig. Schule ist der einzige Ort, wo alle Kinder und Jugendlichen einen sinnvollen Umgang mit dem Handy lernen können. Das Handy ist ein Werkzeug, um die Welt zu erschließen und da darf es nicht den finanziellen, zeitlichen und intellektuellen Fähigkeiten der Herkunftsfamilie überlassen bleiben, ob der Umgang damit sinnvoll begleitet werden kann“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
Eine Tabuisierung von Smartphones in der Schule würde nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft Kinder und Jugendliche mit sensiblen Inhalten im Zweifel alleine lassen. Jugendliche würden durch den privaten Smartphonebesitz auch mit Cybermobbing, Hate Speech, Fake News und Deepfakes konfrontiert. Hier brauche es mehr Medienbildung, damit Schüler*innen in der Lage sind sich kritisch mit solchen Inhalten auseinanderzusetzen.
„Der Umgang mit der sich rasant entwickelnden Digitalisierung ist eine riesige Herausforderung zuerst für die Kinder und Jugendlichen und ihre Eltern sowie für die Lehrkräfte. In einer digitalen Welt mit Fake News helfen uns Verbote nicht weiter. Wir müssen Schüler*innen fit machen, die Zukunft gut zu meistern“, sagte Stein.