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GEW fordert Poolstunden für Grundschulen

ifo-Studie offenbart ungleiche Bildungschancen in Baden-Württemberg

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein fordert für die 2.400 Grundschulen im Land zusätzliche Stunden für die individuelle Förderung. Der Grundstein für gute Bildung werde bei den Kleinsten gelegt, betont Stein.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein (Foto: David Matthiessen)

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung, dass sie noch in dieser Wahlperiode für die 2.400 Grundschulen zusätzliche Stunden für die individuelle Förderung beschließt.

„Der Grundstein für gute Bildung wird bei den Kleinsten gelegt. Die ifo-Studie zeigt, dass Baden-Württemberg in allen Bereichen viel tun muss, um unseren Kindern bessere Bildungschancen zu geben. Nicht zuletzt mit der Inklusion und der Integration der geflüchteten Kinder sind die Anforderungen an die pädagogische Arbeit gerade an den Grundschulen kontinuierlich angestiegen. Wenn diese Wahlperiode 2026 endet, dürfen die Grundschulen nicht weiter die einzige Schulart sein, die keine einzige zusätzliche Stunde für Differenzierung und Förderunterricht erhält“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.

Die GEW setzt sich auch dafür ein, dass das Land gemeinsam mit den Kommunen die Verantwortung für den Ganztagsausbau übernimmt „Schon aus Gründen der gerechten Bildungsteilhabe muss das Land die Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Ganztagsbetreuung setzen. Baden-Württemberg hat erheblichen Nachholbedarf an Ganztagsgrundschulen. Wir unterstützen die Haltung von Kultusministerin Theresia Schopper, für gebundene Ganztagsschulen zu werben“, sagte Stein. Etwa 400.000 der knapp 1,5 Millionen Schüler*innen in Baden-Württemberg besuchen die gut 2.400 Grundschulen.

Die Daten der neuen ifo-Studie „Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer“ zeigen, dass die Chance auf einen Gymnasialbesuch der Kinder bei einem niedrigeren sozioökonomischen Hintergrund der Familien nicht einmal halb so groß (Chancenverhältnis 44,6 Prozent) ist wie bei einem höheren Hintergrund. Die Ungleichheit der Bildungschancen ist in allen Bundesländern sehr stark ausgeprägt, allerdings gibt es von Land zu Land noch einmal große Unterschiede. Die Studie arbeitet heraus, dass sich in den Ländern, die später selektieren, also die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel erst nach der sechsjährigen Primarstufe auf weiterführende Schulen schicken, die Chancen der Kinder und Jugendlichen deutlich verbessern.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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Mobil:  0160 4458395