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Land riskiert Kita- und Schulschließungen

Impfangebote für pädagogische Profis fehlen

Die Landesregierung rede die Situation schön, kritisiert GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Viele Beschäftigte in Bildungseinrichtungen hätten gerne eine Booster-Impfung, müssen zum Teil jedoch wochenlang auf einen Termin warten.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet schnelle flächendeckende Impfangebote für Booster-Impfungen von Lehrkräften und anderen pädagogischen Profis. Die GEW-Landesvorsitzende Monika Stein kritisiert die „Sonntagsreden der Regierung Kretschmann, in denen die Situation an Kitas und Schulen schöngeredet wird“.

„Winfried Kretschmann und sein Sozialminister Manfred Lucha denken laut über eine Impflicht für Lehrkräfte nach. Offenbar wollen sie davon ablenken, dass sie nicht einmal in der Lage sind, ausreichend Impfangebote für Booster-Impfungen für pädagogische Profis anzubieten, die derzeit wochenlang auf Termine warten und gleichzeitig jeden Tag mit den weitgehend umgeimpften Kindern und Jugendlichen in den Kitas und in den Klassenzimmern arbeiten. Auch viele Schüler*innen ab zwölf Jahren sind noch nicht geimpft. Warum sorgt Lucha nicht endlich dafür, dass jede Woche an jedem großen Schulzentrum im Land ein mobiles Impfteam steht, an dem Lehrkräfte ihre dritte Impfung und die Schüler*innen ihre erste und zweite Impfung erhalten? Die Regierung Kretschmann behauptet in Sonntagsreden, dass Kitas und Schulen offen bleiben. Das wird nicht funktionieren, wenn sie weiter so halbherzig handelt. Bereits die Aufhebung der Maskenpflicht im Oktober war ein Fehler und für mehr freiwillige Impfangebote direkt an den Schulen setzen wir uns bereits seit zwei Monaten vergeblich ein“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.

Die GEW setzt sich angesichts der Infektionslage und der Tatsache, dass das Risiko von Impfdurchbrüchen steigt, je weiter die letzte Impfung zurückliegt, für unkomplizierte Impfmöglichkeiten für Lehrkräfte und Beschäftigte in allen Einrichtungen der Bildung und Sozialen Arbeit ein. In Baden-Württemberg sind viele Lehrkräfte bereits im März und April geimpft worden und könnten jetzt die Booster-Impfung erhalten.

„Immer mehr Kolleginnen und Kollegen melden sich bei uns. Sie machen sich Sorgen um die eigene Gesundheit. Ihre zweite Impfung liegt schon etliche Monate zurück, einen Booster-Termin bekommen sie aber noch nicht oder müssen noch wochenlang warten. Das Risiko von Impfdurchbrüchen und damit verbundenen schweren Verläufen der Krankheit steigt mit dem Alter. Angesichts der aktuellen Infektionszahlen halte ich die Sorgen für sehr berechtigt“, mahnte die GEW-Landeschefin.

„Unsere pädagogischen Profis in Kitas und Schulen sind Vorbilder mit einer Impfquote von 95 Prozent bei Lehrkräften. Ich danke allen Erzieher*innen und Lehrkräften dafür und für ihren Einsatz in dieser schwierigen Situation“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395