Kleine Kinder – kleines Gehalt: Erzieherinnen verdienen mehr!
Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW macht sich am Internationalen Frauentag für eine bessere Bezahlung für Erzieherinnen stark. „Dass in unserem Land in pädagogischen Berufen nach dem Motto ‚kleine Kinder – kleines Gehalt‘ entlohnt wird, hat auch damit zu tun, dass die Arbeit in Kitas zu 90 Prozent von Frauen gemacht wird. Erzieherinnen und ihre bisher wenigen männlichen Kollegen verdienen mehr“, sagte am Sonntag (08.03.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg.
Die GEW berichtet, dass viele Erzieher/innen, von denen viele oft nur eine Teilzeitbeschäftigung haben, für ihre Existenzsicherung Nebenjobs annehmen müssen. Die GEW setzt sich gemeinsam mit den anderen DGB-Gewerkschaften für ein wirksames Entgeltgleichheitsgesetz ein, das Arbeitgeber dazu verpflichtet, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und geschlechter-gerecht zu gestalten.
Das Bruttogehalt einer Erzieherin bzw. eines Erziehers beträgt bei einer Vollzeitbeschäftigung im Durchschnitt 2.879 Euro. Damit liegt es etwa 570 Euro unter dem vom Statistischen Bundesamt für 2013 ermittelten Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland. Auch im Vergleich mit technischen und Verwaltungsberufen im öffentlichen Dienst schneiden Erzieher/innen schlechter ab.
Auch die Mehrheit der angestellten Lehrkräfte sind Frauen. „Diese Lehrkräfte verdienen mehrere hundert Euro weniger als ihre verbeamteten Kolleg/innen. Auch dies ist eine Form der Gehaltsdiskriminierung von Frauen, da viele Frauen häufig nur deshalb nicht verbeamtet wurden, weil sie zuhause blieben oder nur Teilzeit arbeiteten, während ihre Kinder kleiner waren, und dann die Altersgrenze für die Verbeamtung überschritten hatten“, sagte Moritz.
Internationaler Frauentag 2015
Die Bildungsgewerkschaft GEW macht sich am Internationalen Frauentag für eine bessere Bezahlung für Erzieherinnen stark.