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Corona-Konzepte für Schulen

Längere Weihnachtsferien sind gut – Schutzmaßnahmen sind besser

Die Schulen im Land wollen endlich klare Regelungen, wie es angesichts der angespannten Infektionslage weitergehen soll. Ein vernünftiges Krisenmanagement fehle immer noch, findet GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung „endliche klare Regelungen für die 4.500 Schulen im Land“.

„Zwei Tage früher in die Weihnachtsferien zu starten kann sinnvoll sein. Dafür brauchen die Schulen aber jetzt eine klare landesweite Regelung. Die Schulleitungen und die Lehrerinnen und Lehrer an den 4.500 Schulen haben den Corona-Flickenteppich mit immer wieder unterschiedlichen Aussagen der Landesregierung und die uneinheitliche Praxis der Gesundheitsämter in Baden-Württemberg satt. Noch wichtiger als die verlängerten Weihnachtsferien sind endlich mehr Personal für die Schulen und bessere Schutzmaßnahmen. Warum sind nicht an allen Schulen jederzeit Schutzmasken vorrätig, warum ist es nicht möglich, für die Lehrkräfte, die das wollen, FFP2-Masken zu beschaffen, warum gibt es kein klares Konzept für den Wechselunterricht, wenn der Präsenzunterricht für alle nicht mehr möglich ist?“, fragte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die GEW erwartet auch einheitliche Quarantäneregelungen für die Schulen. „Während in einem Landkreis bei einem Corona-Fall die ganze Klasse in Quarantäne geschickt wird, sind es im Nachbarlandkreis nur einzelne Schüler. Immer öfter berichten Schulleitungen, dass sie die Arbeit der überlasteten Gesundheitsämter übernehmen. Wo bleibt hier ein vernünftiges Krisenmanagement?“, so Stein.

GEW fordert Wechselunterricht ab Klasse 7

Die Bildungsgewerkschaft GEW unterstützt die Vorschläge, den Einsatz von Luftfilteranlagen zu prüfen. Als kurzfristige Maßnahme sollten CO2-Ampeln gekauft werden, damit die vorgeschlagenen Lüftungskonzepte gut umgesetzt werden können. Auch kostenlose Corona-Tests für Lehrkräfte sollten weiter angeboten werden. Noch wichtiger findet die Gewerkschaft aber die personelle Unterstützung der Schulen. „An vielen Schulen fehlen Lehrkräfte. Das benennen wir seit Juni. Wenn mehr Personal da ist, könnten auch Konzepte, bei denen im Wechsel ein Teil einer Klasse zuhause arbeitet und ein Teil in der Schule lernt, besser funktionieren. Das zusätzliche Personal könnten zum Beispiel Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen sein“, sagte die GEW-Landeschefin.

Die GEW setzt sich dafür ein, dass ab sofort ab der 7. Klasse die Schüler*innen von Regelschulen nur noch im Wechselunterricht unterrichtet werden sollen. Während eine Hälfte der Klasse in die Schule kommt, soll die andere Hälfte zuhause lernen. Dieses Modell empfiehlt auch das Robert Koch-Institut für die Pandemiestufe 3. „Dieses Modell kann zum Beispiel im tageweisen Wechsel umgesetzt werden. Da sich auch nach sieben Monaten Corona beim digitalen Ausbau der Schulen wenig getan hat, wird es weiterhin kaum möglich sein, dass die Jugendlichen online am Unterricht in der Klasse teilnehmen können. Deshalb werden in den meisten Fällen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben für das selbstständige Lernen zuhause erhalten müssen. Für die Grundschulen sollte der Unterricht mindestens bis Weihnachten in größere Räume auch außerhalb der Schulen verlegt werden“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395