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Landesweite GEW-Schulleitungstagung

Mangel verwalten statt Schule gestalten

Die GEW fordert von Kultusministerin Theresa Schopper mehr Unterstützung für die Schulleitungen. Sie seien seit März 2020 im Dauerstress und es gebe noch viele ungelöste Probleme, mahnt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet vom Kultusministerium mehr Unterstützung für die Schulleitungen, sonst sei das zweite Corona-Schuljahr und die Aufnahme Geflüchteter aus der Ukraine in den Schulen nicht gut zu schaffen.

„Wir haben in diesem Schuljahr noch 16 Schulwochen und viele ungelöste Probleme vor uns. Schulleitungen sind seit März 2020 im Dauerstress und brauchen mehr Unterstützung. Schule ist auch ein Arbeitsplatz für Schulleitungen, die nicht verheizt werden dürfen, weil sie ihre Aufgaben so ernst nehmen, dass sie für ihre eigenen Bedürfnisse nicht lautstark eintreten. Die Aufgabe des Landes als Arbeitgeber der Schulleitungen ist es, schnell für zusätzliches Personal zu sorgen und durch mehr Freistellungen von der Unterrichtsverpflichtung die Chefinnen und Chefs in den 4.500 Schulen zu entlasten“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, bei der GEW-Schulleitungs-Tagung in Stuttgart.

An der Tagung unter dem Motto „Mangel verwalten – Schule gestalten?“ nehmen in Stuttgart etwa 80 und gleichzeitig online mehrere hundert Schulleitungen aller Schularten aus ganz Baden-Württemberg teil. In der GEW sind über 1.000 Schulleitungen im Südwesten organisiert.

Die GEW setzt sich für die komplette Umsetzung des Konzepts zur Entlastung von Schulleitungen ein, das bereits 2018 beschlossen wurde. Bisher sind erst 160 von 356 notwendigen Stellen für eine Erhöhung der Leitungszeit im Landeshaushalt abgesichert. „Die Kultusministerin will zurecht für mehr Qualität sorgen. Dann muss sie sich auch gegenüber ihrem Finanzminister durchsetzen und schneller mehr Stellen schaffen. Verwaltungsassistenzen für große Schulen sollen ausgebaut werden und alle Schulen brauchen mehr Stellen in den Sekretariaten. Das muss Bestandteil der nächsten Verhandlungen zwischen Land und Kommunen sein“, forderte Stein.

Kultusministerin Theresa Schopper dankte in ihrer Rede den Schulleitungen für ihren Einsatz in den vergangenen Monaten: „Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich bei allen Schulleitungen für Ihren Einsatz bedanken. Nicht nur aktuell vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine, sondern auch in den vergangenen Jahren, haben Sie Großartiges geleistet. Die Zeiten sind derzeit sehr anspruchsvoll. Es war mir deshalb wichtig, dass wir einen ersten Schritt zur Entlastung der Schulleitungen umsetzen und dafür habe ich mich in den Haushaltsverhandlungen auch eingesetzt. Weitere Schritte zur Entlastung sollen folgen und wir werden einen entsprechenden Bedarf auch für den kommenden Haushalt anmelden“, sagte Kultusministerin Theresa Schopper, die sich nach ihrem Vortrag den Fragen der Schulleitungen stellte.

Auf der Tagung referiert der Bildungswissenschaftler Prof. Dr. Marcel Helbig (Universität Erfurt) zum Thema „Corona-Schuljahre: Und wie weiter?“.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
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