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Mehr Zeit für Kinder statt Kita-Gütesiegel

Investitionen in Arbeitsbedingungen schaffen mehr Qualität

Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW nennt die geplanten Gütesiegel für Kitas „Augenwischerei“ und verlangt stattdessen Investitionen für mehr Qualität.

„Sinnvoller wäre es, Geld in die Hand zu nehmen und endlich den Orientierungsplan verbindlich einzuführen. Die vorhandenen Mittel sollten direkt den Kindern und Fachkräften zu Gute kommen und nicht in teure Zertifizierungsmaßnahmen fließen. Es gilt auch hier der alte Spruch, ‚vom Wiegen wird die Sau nicht fetter‘“, sagte am Mittwoch (22.06.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg.

Kitas sollen laut Kultusministerium im Südwesten zukünftig zertifiziert werden, damit Eltern angeblich besser entscheiden können, welche Kita die beste für ihr Kind ist. „Die Bewertung von Kriterien wie Personalschlüssel, Sprachförderung, Leitungszeit oder die Förderung der Naturwissenschaften helfen den Kitas nicht wirklich weiter. Qualitätsentwicklung in der frühen Bildung erreichen wir nicht, indem wir Einrichtungen nach fragwürdigen Kriterien in gut oder schlecht einteilen. Damit werden nur Erzieherinnen und Erzieher unter Druck gesetzt und für fehlende Rahmenbedingungen verantwortlich gemacht. Nur bessere Arbeitsbedingungen führen dazu, dass die Fachkräfte mehr Zeit für das einzelne Kind haben“, sagte Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
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