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Datengestützte Qualitätsentwicklung an Schulen

Neue Instrumente schrittweise und professionell einführen

Das Land müsse mehr für die Unterstützung der Schulen und der Schulverwaltung tun, mahnt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein – und warnt davor, dass die Umsetzung der datengestützten Schulentwicklung in Baden-Württemberg zu scheitern droht.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein

Die Bildungsgewerkschaft GEW hält die datengestützte Schulentwicklung für ein sinnvolles Instrument, die Umsetzung im Südwesten drohe aber zu scheitern.

„Eine Steigerung der Qualität der Arbeit an den Schulen ist eine wichtige Aufgabe. Wenn die Landesregierung dieses Ziel ernsthaft verfolgt, muss sie mehr für die Unterstützung der Schulen und der Schulverwaltung tun. Wir schlagen vor, die neuen Instrumente schrittweise und die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen parallel dazu einzuführen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, am Rande der Tagung des Kultusministeriums zum Thema „datengestützte Qualitätsentwicklung an Schulen“ in Stuttgart.

Das schulische Datenblatt und die regelmäßigen Statusgespräche mit Ziel- und Leistungsvereinbarungen sind Teil des Qualitätskonzepts, das vor Jahren in Baden-Württemberg gestartet wurde und bisher kaum wirksam sei. Der Konstruktionsfehler sei laut GEW: Landesweit werden aufwändige Verfahren für die Schulen und die Schulverwaltung entwickelt. Den Schulleitungen, den Lehrkräften und den Kolleg*innen in der Schulverwaltung fehlen aber die Zeit und die Qualifizierungskonzepte, um diese Verfahren gewinnbringend umzusetzen. Das sei für die GEW besonders bedauerlich, weil sie die Ziele des Qualitätskonzepts teile.

Baden-württembergisches Bildungssystem ist aktuell nicht zukunftsfähig

Eine Orientierung könnte das Konzept „Operativ eigenständige Schule“ sein, das seit Jahren an den Beruflichen Schulen umgesetzt wird. Dort gebe es einen klaren Rahmen, die notwendige Flexibilität, um das Konzept auf die Bedürfnisse der Einzelschule anzupassen, sowie ein abgestimmtes Unterstützungssystem aus Fortbildungen und Beratung. Außerdem erhalten die beteiligten Schulen Entlastungsstunden, um das Konzept umzusetzen.

„Mit großen Versprechungen hat die grün-schwarze Landesregierung vor fünf Jahren eine Reform zur Qualitätsentwicklung gestartet. Bis heute ist an den Schulen davon zu wenig zu spüren. Im Gegenteil: Lehrkräfte und Schulleitungen fühlen sich schlechter unterstützt als vor der Reform. Die meisten Personen, die in der Fortbildung beschäftigt sind, erhalten dafür gerade einmal eine Zulage von 38,81 Euro im Monat. Mit dieser Bildungsfinanzierung bleibt das baden-württembergische Bildungssystem nicht zukunftsfähig. Das Berufsbild für Ausbilder*innen und Fortbildner*innen ist überfällig. Ohne die weitere Professionalisierung ist jedes Konzept zum Scheitern verurteilt“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395