Exzellenzstrategie
Exzellente Hochschulen mit miserablen Arbeitsbedingungen
Wenn die Politik exzellente Forschung wolle, dann müsse sie auch für exzellente Arbeitsbedingungen sorgen, findet GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz – und fordert eine bessere Finanzierung der Hochschulen.
Heute wird die Entscheidung über die aktuelle Vergaberunde der Exzellenzstrategie gefällt. Die Bildungsgewerkschaft GEW setzt sich für eine „Entfristungsoffensive“ in Baden-Württemberg ein, denn „exzellente Forschung geht nicht mit miserablen Arbeitsbedingungen“.
Etwa 90 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen an den Universitäten sind befristet beschäftigt. „Wenn die Politik exzellente Forschung will, dann muss die Politik auch für exzellente Arbeitsbedingungen sorgen. Wir brauchen neben der Exzellenzstrategie ein Bund-Länder-Programm, das gezielt Anreize für eine nachhaltige Personalstruktur, verlässliche Karrierewege und stabile Beschäftigungsbedingungen setzt. Damit müssen zusätzliche Juniorprofessuren oder andere Postdoc-Stellen gefördert und auf Dauer weiter finanziert werden“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
Die GEW setzt sich für eine bessere Finanzierung der Hochschulen ein. Eine Folge der Unterfinanzierung seien die dauerhaften Befristungen der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen unter prekären Arbeitsbedingungen. Viele Nachwuchswissenschaftler/innen arbeiten in prekären und befristeten Arbeitsverhältnissen, wie der Kodex-Check der GEW zeigt.
Rund 90 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen sind befristet
Befristungsanteil bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen an den Universitäten, die um den Exzellenztitel konkurrieren:
- Universität Konstanz: 95,48
- Universität Stuttgart: 94,13
- Universität Freiburg: 88,98
- Universität Heidelberg: 87,78
- KIT: 87,22
- Universität Tübingen: 81,95