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Sanierungs- und Investitionsstau

Hygienestandards an Schulen sicherstellen

Die GEW hat die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage zur Hygiene an Schulen vorgestellt. Sie liefert alarmierende Ergebnisse. Viele Mängel gibt es nicht erst seit der Corona-Pandemie. Sie sind eine Folge jahrzehntelanger Vernachlässigung.

Foto: pixabay.com / CC0

Die Bildungsgewerkschaft GEW fordert die Politik dazu auf, die Hygienestandards an den Schulen im Land sicherzustellen. Eine GEW-Umfrage zum aktuellen Stand liefert alarmierende Ergebnisse.

„Die Corona-Pandemie hat die Hygienemängel an Schulen aufgezeigt und Versäumnisse deutlich gemacht“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart. Das ist auch das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage. 69,5 Prozent der Befragten in Baden-Württemberg teilten die Einschätzung, dass die hygienische Grundausstattung an Schulen vor der Corona-Pandemie durch die Politik vernachlässigt wurde.

Die repräsentative CIVEY-Umfrage im Auftrag der GEW zeige Versäumnisse der Politik und den Wunsch nach besseren hygienischen Bedingungen an Schulen auf – auch über die Corona-Pandemie hinaus. „Für die Befragten ist das Thema Hygiene an Schulen nicht auf die Corona-Pandemie beschränkt. 77,6 Prozent denken, dass die Schulen in Baden-Württemberg auch über die Pandemie hinaus stärker auf die hygienischen Grundvoraussetzungen achten sollten“, sagte Moritz.

„Die Schwierigkeiten der Schulen, während der Corona-Pandemie Hygiene und Infektionsschutz sicherzustellen, kamen nicht überraschend. Sie sind eine Folge jahrzehntelanger Vernachlässigung des Bildungssektors, auf die wir die politisch Verantwortlichen immer wieder hingewiesen haben. Marode Schulen sind ein Skandal“, stellte die GEW-Landesvorsitzende klar.

Inzwischen sei im Bildungssektor bundesweit ein Investitionsstau in Höhe von 43 Milliarden Euro allein bei den Kommunen entstanden, der nicht zuletzt durch dringend renovierungsbedürftige Sanitäranlagen deutlich werde, kritisierte die GEW-Landeschefin. „Spätestens jetzt muss die Politik aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und die Kommunen gut ausstatten. Das müssen die Kinder uns wert sein. Gute hygienische Bedingungen sind wir ihnen schuldig!“

Die Empfehlung, Kontaktflächen mehrfach täglich zu reinigen, wird in kaum einer Schule durch Aufstockung des Reinigungspersonals sichergestellt. „An den Schulen fehlen viele Lehrkräfte. Es ist nicht akzeptabel, dass die Lehrerinnen und Lehrer Putzdienste übernehmen“, so Moritz.

Die GEW-Landesvorsitzende warnte vor Einschnitten in die Haushalte der kommunalen Schulträger aufgrund der Belastungen durch die Corona-Pandemie. „Bund, Länder und Kommunen müssen gemeinsam dafür sorgen, dass endlich genügend in unsere Schulen investiert werden kann.“

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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