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Auskunftspflicht für Beschäftigte an Schulen und Kitas

Impfkampagne intensivieren bringt mehr als Impfstatusabfrage

Was nützt es, wenn wir bei 26 Personen im Raum wissen, dass eine geimpft ist? Für die GEW ist die Debatte um eine Auskunftspflicht zum Impfstatus nicht zielführend. Viel wichtiger wäre eine Impfkampagne an allen weiterführenden Schulen im Land.

Foto: GEW/Shutterstock
Foto: GEW/Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW bezeichnet die Idee, über eine Auskunftspflicht zum Impfstatus für Beschäftigte an Schulen und Kitas für mehr Sicherheit zu sorgen, als Irrweg.

„Viel wichtiger wäre es, dass Sozialministerium und Kultusministerium dafür sorgen, dass in zehn Tagen am ersten Schultag an allen weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg eine Impfkampagne gestartet werden kann. Dazu gehören zum Beispiel Informationen für Eltern in mehreren Sprachen, die am ersten Schultag in allen Klassenzimmern verteilt werden, und mobile Impfteams, die von den Schulträgern organisiert in allen Schulzentren im Land Impfangebote machen. Was nützt es, wenn wir bei 25 Kindern und einer Lehrkraft in einem Klassenzimmer wissen, dass die Lehrerin geimpft ist? Ich erwarte von Sozialminister Manfred Lucha und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mehr Herzblut, um möglichst viele Eltern zu überzeugen, dass jede Impfung von Jugendlichen dazu beiträgt, dass unsere Schulen im Herbst und Winter offen bleiben können“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg. Auch insgesamt sollten Politiker*innen in Berlin und Stuttgart mehr dafür tun, dass die Impfquote in der Bevölkerung schnell erhöht werde.

Die GEW weist auch darauf hin, dass aus gutem Grund persönliche Daten in Deutschland unter besonderem Schutz stehen. Die Debatte um eine Auskunftspflicht zum Impfstatus führe an den wichtigen Themen in Kitas und Schulen vorbei.

Die GEW setzt sich weiter für wirksame Maßnahmen zur Sicherheit an den Kitas und Schulen ein. Dazu gehören Luftreinigungsgeräte, die zumindest in allen Kita-Räumen und Klassenzimmern bis zu Klasse 7 stehen sollen, PCR-Tests und die auch vom Kultusministerium unterstützte Maskenpflicht. Es fehlen weiterhin bundesweit einheitliche Quarantäneregelugen für Kitas und Schulen. „Wir wissen aus Umfragen, dass wir bei den Erzieher*innen und Lehrkräften eine Impfquote von 80 bis 90 Prozent haben. Eine Auskunftspflicht zum Impfstatus für Beschäftigte schafft nur zusätzlichen Mehraufwand für die Kita- und Schulleitungen, aber nicht mehr Sicherheit“, sagte Stein.

„Wenn bei jeder Entscheidung zur Rettung von Unternehmen so intensiv über die Wirksamkeit der Maßnahmen diskutiert worden wäre, gäbe es bis heute viele Rettungsschirme nicht. Wenn es um Geld für Bildung geht, wird jeder Cent mehrfach umgedreht. Luftreinigungsgeräte sind auch ohne Corona eine lohnende Investition, sie sorgen dann nach der Pandemie für bessere Luft und besseres Lernen“, so die GEW-Landeschefin.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395