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Weltlehrertag

Integrationskurslehrkräfte setzen sich für feste Stellen ein

Die GEW hat mit einer Aktion in Stuttgart auf die prekären Arbeitsbedingungen von Lehrer*innen in Integrationskursen aufmerksam gemacht. Sprachvermittlung und -förderung ist und bleibt eine Daueraufgabe und benötigt daher auch Dauerstellen.

Zwei Frauen präsentieren ein Banner mit der Aufschrift „Fair statt prekär!“.
Integrationskurslehrkräfte machen auf ihre prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam.

Die Bildungsgewerkschaft GEW will bessere Arbeitsbedingungen für die Lehrkräfte in Integrationskursen erreichen. Mit einer Aktion am Weltlehrer*innen-Tag machten diese heute in Stuttgart auf ihre prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam.

„Sprache ist der Schlüssel zur Integration. Wenig bekannt ist, dass die Integrationskurse fast vollständig auf Honorarbasis organisiert sind. Diese Dozent*innen hangeln sich ohne Kündigungsschutz von Vertrag zu Vertrag, erhalten keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und haben keinen Anspruch auf bezahlten Erholungsurlaub. Die GEW unterstützt diese Lehrkräfte in ihrem Einsatz für faire Arbeitsbedingungen und unbefristete Stellen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.

Die Aktion auf dem Stuttgarter Schillerplatz zeigte symbolisch, wie unterschiedlich die Situation der Lehrkräfte in Baden-Württemberg ist. Vier Sitzgelegenheiten von äußerst unterschiedlichem Komfort standen dort bereit: ein gepolsterter Stuhl, ein normaler Stuhl, ein Klappstuhl und ein wackeliger Hocker. Doch beim Testen der Sitzgelegenheiten hatten nur wenige Passant*innen das Glück, den Platz in der „ersten Klasse“ des Lehrerdaseins (Beamte) zu ergattern. Viele müssen auch mit der zweiten (Angestellte) oder dritten Klasse (befristete Verträge) vorlieb nehmen – und manche geraten als Honorarlehrkraft auf den instabilen Hocker, die vierte Klasse.

„Ganz gleich, ob für Geflüchtete oder Menschen aus der EU, für nachgezogene Familienangehörige oder Fachkräfte: Sprachvermittlung und -förderung ist und bleibt eine Daueraufgabe und benötigt daher auch Dauerstellen“, sagte Stein in einer Grußbotschaft.

Anlass ist der Weltlehrer*innen-Tag, der jährlich am 5. Oktober stattfindet. Mit diesem Tag wird an die 1966 verabschiedeten „Empfehlungen zum Status von Lehrenden“ der UNESCO sowie an die hohe gesellschaftliche Bedeutung des Lehrberufs erinnert.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395