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Coronavirus

GEW fordert landesweit einheitliche Maßnahmen zum Schutz in Kitas und Schulen

Die GEW kritisiert das Corona-Krisenmanagement der Landesregierung deutlich. Das Virus warte nicht auf die Feststellung des Infektionsgeschehens, betont GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Beim Schutz an Kitas und Grundschulen gehe mehr.

Foto: GEW / Shutterstock
Foto: GEW / Shutterstock

Die Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt, dass Wechselunterricht jetzt möglich ist und verlangt weitere und landesweit einheitliche Maßnahmen zum Schutz in Kitas und Schulen.

„Die GEW setzt sich seit Anfang November dafür ein, dass ab der 7. Klasse die Schülerinnen und Schüler von Regelschulen nur noch im Wechselunterricht unterrichtet werden sollen. Jetzt ist dies möglich, aber wieder einmal kommt Mehrarbeit auf die Schulleitungen zu, anstatt eine klare landesweite Regelung zu treffen. Die Schulen haben zunehmend den Eindruck, dass immer dann, wenn schwierige Entscheidungen zu treffen sind, diese an die Schulen delegiert werden. Nachdem Grüne und CDU diese fragwürdigen Entscheidungen über Wechselunterricht und zu den Weihnachtsferien getroffen haben, haben sie jetzt vielleicht endlich Zeit, sich um die Themen Masken für Grundschullehrkräfte und mehr Personal in Kitas und Schulen zu kümmern“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Bei der GEW melden immer wieder Schulleitungen, dass sie die Arbeit der überlasteten Gesundheitsämter übernehmen müssen. „Der Coronavirus wartet nicht, bis ein langwieriges Abstimmungsverfahren zwischen überlasteten Gesundheitsämtern, der Schulverwaltung und den Schulleitungen zum Start des Wechselunterrichts abgeschlossen ist und das laut Verordnung ‚besondere Infektionsgeschehen‘ festgestellt wird. Bei allen anderen Maßnahmen trifft die Landesregierung landesweite Regelungen, in Kitas und Schulen nimmt sie in Kauf, dass Kinder, Jugendliche und die pädagogischen Profis Gefahren ausgesetzt sind und verweigert zudem den Erzieherinnen und Erziehern sowie Grundschullehrkräften kostenlose Masken, auch FFP2-Masken für alle, die sie brauchen“, mahnte Stein.

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bereits für die Pandemiestufe 3 und einer Inzidenz über 50 den Wechselunterricht empfohlen. Während eine Hälfte der Klasse in die Schule kommt, soll die andere Hälfte zuhause lernen. Dieses Modell kann zum Beispiel im tageweisen Wechsel umgesetzt werden. Da sich auch nach sieben Monaten Corona beim digitalen Ausbau der Schulen wenig getan hat, wird es weiterhin kaum möglich sein, dass die Jugendlichen online am Unterricht in der Klasse teilnehmen können. Deshalb werden in den meisten Fällen die Schülerinnen und Schüler Aufgaben für das selbstständige Lernen zuhause erhalten müssen.

Noch wichtiger findet die Bildungsgewerkschaft die personelle Unterstützung der Schulen. „An vielen Schulen fehlen Lehrkräfte. Das benennen wir seit Juni. Wenn mehr Personal da ist, könnten auch Konzepte, bei denen im Wechsel ein Teil einer Klasse zuhause arbeitet und ein Teil in der Schule lernt, besser funktionieren. Das zusätzliche Personal könnten zum Beispiel Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen sein“, so die GEW-Landeschefin.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395