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Kultusministerin Susanne Eisenmann verspricht mehr Zeit für Reformen

GEW-Schulleitungstagung: Beständig ist nur der Wandel Die GEW nennt die erste Rede der neuen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) zur Bildungspolitik ein „gutes Signal“.

„Wir hoffen und erwarten, dass Sie ähnlich wie früher in der Stadt Stuttgart im ganzen Land für die Bildung kämpfen und in der Landesregierung dafür sorgen, dass die eingeleiteten Reformen fortgeführt und dafür die Schulen besser ausgestattet werden“, sagte am Freitag (10.06.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bei der landesweiten GEW-Schulleitungstagung, die unter dem Motto „Beständig ist nur der Wandel“ stattfand.

Vor Schulleitungsmitgliedern aus allen Schularten und aus ganz Baden-Württemberg sprach die Kultusministerin erstmals vier Wochen nach der Übernahme des Amtes über Bildungspolitik. Die Bildungsgewerkschaft ist mit 50.000 Mitgliedern die größte bildungspolitische Interessenvertretung im Südwesten und vertritt auch die meisten Schulleitungsmitglieder im Land.

Eisenmann sagte zu, dass noch für das Schuljahr 2016/17 in einem Nachtragshaushalt die Mittel für Aufstiegsmöglichkeiten für Hauptschullehrkräfte sowie für die Erhöhung der Stundentafel der Grundschulen in Deutsch und Mathematik bereitgestellt werden. Damit erfüllt sie eine langjährige GEW-Forderung und setzt eine bereits von Kultusminister Andreas Stoch (SPD) begonnene Reform um. „Ich werde mich dafür einsetzen, die eingeleiteten Reformen voranzubringen und dafür zu sorgen, dass die Schulen für die Umsetzung der Reformen genug Zeit erhalten“, sagte Eisenmann.

Die GEW setzt sich für eine bessere Ausstattung der Schulleitungen ein. „Wir haben immer noch das Problem, dass vor allem die Schulleitungen an den vielen kleinen Schulen behandelt werden, als sei Schulleitung ein Nebenjob. Die Chefinnen und Chefs an der Schule brauchen mehr Zeit und bessere Qualifizierungsangebote“, sagte Moritz.

Die GEW erwartet mit Blick auf vage Formulierungen im Koalitionsvertrag vor allem klare Konzepte für die Inklusion, die Unterstützung der Grundschulen und zur Wiederbesetzung der freiwerdenden Lehrerstellen bis 2021. „Die Reformen werden nur gelingen, wenn mindestens alle Lehrerstellen erhalten bleiben. Die fehlende Unterstützung für die Grundschulen steht im krassen Widerspruch zum Versprechen ‚Auf den Anfang kommt es an‘ und die Inklusion droht an die Wand zu fahren, wenn dafür nicht mehr Unterstützung kommt und die Studienplätze für Sonderpädagogik erhöht werden“, sagte Moritz.