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Schulen fühlen sich im Stich gelassen

GEW: Grün-schwarze Bildungspolitik gibt schlechtes Bild ab

Stuttgart – Vertrauensleute und Personalräte aus allen Schularten Baden-Württembergs erwarten mehr Unterstützung durch die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg.

„Die Lehrerinnen und Lehrer in den Klassenzimmern fühlen sich derzeit im Stich gelassen. Während zwei Monate nach Schulbeginn noch nicht einmal überall der Pflichtunterricht gesichert ist, die Vertretungsreserve zur Neige geht und Reformprojekte wie der Ganztagsschulausbau und Inklusion nicht voran kommen, wird im Landtag in Stuttgart auf der Basis veralteter Schülerzahlprognosen über die Streichung von 1.074 Lehrerstellen im Jahr 2017 diskutiert. Die Bildungspolitik der Grünen und der CDU gibt derzeit ein schlechtes Bild ab“, sagte am Montag (14.11.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), auf einer landesweiten Vertrauensleute- und Personalrätekonferenz.

Die GEW setzt sich dafür ein, dass die Landesregierung mindestens auf die geplante Streichung der 1.333 Lehrerstellen bis 2020 verzichtet. „Der Pflichtunterricht ist zwei Monate nach Schulbeginn noch nicht gesichert, die Reformen sind unzureichend finanziert, tausende Geflüchtete warten auf einen Schulplatz. Wer gestalten will, kann nicht auf Kosten der Schüler und Lehrkräfte sparen. Wer Unterrichtsqualität verbessern will, muss zuerst dafür sorgen, dass der Unterricht stattfindet“ sagte Moritz.

„Nicht einmal die Nebenabreden zum Koalitionsvertrag werden eingehalten. Dort steht, dass Ethik-Unterricht für die Klasse 7 im Schuljahr 2017/18 eingeführt wird. Statt der versprochenen Ruhe für die Schulen und mehr Zeit und Geld für Qualitätsentwicklung bestimmt grün-schwarzes Chaos die Bildungspolitik. Waren zuerst laut Kultus-ministerin 500 weitere Stellen für Inklusion, Ganztagsschulen und Informatikunterricht nötig, sollen jetzt 320 ausreichen? Und wie soll mit 60 Deputaten Informatik eingeführt werden, wenn es bisher hieß, dafür seien 150 notwendig? Hier wird offenbar Flickschusterei betrieben“, sagte Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
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