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Tarifpolitische Konferenz in Stuttgart

Angestellte Lehrer/innen kämpfen weiter um mehr Geld

Stuttgart – Auf einer Tagung in Stuttgart hat die GEW Baden-Württemberg beschlossen, den Kampf für bessere Bezahlung der angestellten Lehrkräfte fortzusetzen. „Den Tarifvertrag für die Landesbeschäftigten haben wir im Frühjahr aus gutem Grund nicht unterschrieben. Die wenigen Verbesserungen wie eine Zulage von 30 Euro pro Monat für einzelne Lehrergruppen ab August2016 sind ein Skandal. Wir verstehen nicht, warum der Beamtenbund diesem Tarifwerk zugestimmt hat. Das Grundproblem, dass angestellte Lehrkräfte einige hundert Euro netto weniger verdienen als ihre verbeamteten Kolleg/innen wird nicht gelöst und dauerhaft festgeschrieben“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende GEW Baden-Württemberg am Dienstag (07.07.) in Stuttgart vor GEW-Funktionären aus dem ganzen Südwesten.

Andreas Gehrke, Leiter der Tarifabteilung beim GEW-Bundesvorstand, verwies in seinem Referat darauf, dass die GEW nicht an die vierjährige Friedenspflicht des Tarifvertrags gebunden ist und dies dazu nutzen wird, weiter Druck auf die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) und die Landesregierungen auszuüben, um endlich eine bessere Bezahlung der angestellten Lehrkräfte zu erreichen und die weiterhin bestehende unselige Ankopplung an die Landesbeamtengesetze mit all ihren Ungleichheiten, Ungerechtigkeiten und Ungereimtheiten zu überwinden.

Auch die Landesregierung wurde von Doro Moritz in die Pflicht genommen: „Rot-Grün könnte schon heute auf der Basis des bestehenden Tarifrechts die angestellten Lehrkräfte etwa durch die Anerkennung von Berufserfahrung besser bezahlen oder ihnen berufsbegleitende Fortbildungsmöglichkeiten organisieren. Hier muss sie endlich tätig werden“, sagte Moritz.

Info: In Baden-Württemberg sind zehn Prozent der rund 120.000 Lehrer/innen Angestellte. Fast an jeder Schule in unserer Region arbeiten auch angestellte Lehrer/innen. Bundesweit sind etwa 200.000 angestellte Lehrkräfte bei den Ländern beschäftigt. In der letzten Tarifrunde wurde vom Beamtenbund und der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ein Tarifvertrag zur Eingruppierung abgeschlossen, der sich im Wesentlichen an den Besoldungsgesetzen der Bundesländer orientiert. Aktuell verdienen angestellte Lehrkräfte mehrere hundert Euro monatlich weniger als vergleichbare verbeamtete Kolleg/innen.