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Qualitätskonzept für Schulen

Umbauprozess wird Jahre dauern

Die GEW erwartet vom Land schnell wirkende Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung an den Schulen und in der Lehrerfortbildung. Es sei bisher nicht erkennbar, wie die Reform zu besseren Ergebnissen führen solle, so Landesvorsitzende Doro Moritz.

Eine Lehrerin und ein Lehrer befinden sich in einem Beratungsgespräch.
Foto: © Bert Butzke

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von der Landesregierung ernsthafte und schnell wirkende Maßnahmen zur Qualitätsverbesserung an den Schulen und in der Lehrerfortbildung.

„Warum nimmt Grün-Schwarz nicht sofort die Kürzung von Lehrerfortbildungsmitteln aus 2017 zurück und zahlt den Fortbildern mehr als 38,81 Euro im Monat? Das wären Maßnahmen, die sofort wirken können. Die Ziele des Qualitätskonzepts sind gut, die Wirkung wird aber erst in vielen Jahren zu spüren sein. Gleichzeitig werden jetzt funktionierende Strukturen zerschlagen, bevor neue entstehen. Stellen an Staatlichen Seminaren und Schulämtern bleiben unbesetzt, dadurch gerät die Qualität in der Lehrerausbildung in Gefahr. Für das Qualitätskonzept und den Umbau der Schulverwaltung gibt es Geld, aber nicht für bessere Qualifizierungsangebote. Neue Strukturen garantieren keine bessere Qualität. Es ist bisher nicht erkennbar, wie die Reform zu besseren Ergebnissen führen soll, wenn Grün-Schwarz dafür nicht mehr investieren will“, Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

5.000 Mitarbeiter/innen sind betroffen

Das Institut für Bildungsanalysen und das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sollen künftig die Qualitätsentwicklung und Lehrerfortbildung für etwa 120.000 Lehrkräfte in Baden-Württemberg steuern. Die Regierungspräsidien und die Staatlichen Schulämter sollen sich künftig auf Aufsicht und Steuerung der Unterrichtsversorgung konzentrieren.

„5.000 Personen bekommen einen neuen Arbeitsplatz, noch weiß niemand wo und was sie dort machen sollen. Der Umbauprozess wird sich Jahre hinziehen und die Arbeit beeinträchtigen. Eine echte Unterstützung der Schulen ist noch lange nicht in Sicht“, so Moritz.

38,81 Euro monatlich sind zu wenig

Bei den meisten Fortbildungen erhalten die Leitungen derzeit nur 38,81 Euro brutto pro Monat zusätzlich. Deshalb ist es oft schwer, dafür qualifizierte Personen zu finden, die Fluktuation ist groß. Die GEW setzt sich dafür ein, dass in allen Schularten der Beruf des Fortbildners attraktiv gestaltet wird und alle Fortbildner wie im Bereich der Beruflichen Schulen und Gymnasien nach der Besoldungsgruppe A 15 bezahlt werden.

GEW-Tagung zur Qualitätsreform und zur Lehrerfortbildung

Zum ersten Mal in Deutschland gibt es für ein Bundesland eine größere Analyse der Fortbildungsangebote für Lehrkräfte. Im Auftrag der Bildungsgewerkschaft GEW wurden 10.588 Fortbildungen für die etwa 120.000 Lehrkräfte von Forschern der Universität Tübingen untersucht. Die Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für die laufende Neustrukturierung der Schulverwaltung und geben auch Hinweise für schnelle Verbesserungen. Die Studie wird am 13. Februar bei einer Tagung vorgestellt.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395
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