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Wir brauchen die Bildungszeit!

Deutscher Weiterbildungstag: Baden-Württemberg hat Nachholbedarf

Die GEW Baden Württemberg setzt sich am 6. Deutschen Weiterbildungstag für den uneingeschränkten Erhalt der Bildungszeit und eine ergebnisoffene Evaluation nach vier statt zwei Jahren ein.

„Die Bildungszeit in Baden-Württemberg ist eine wichtige Voraussetzung, dass sich die Beschäftigten kompetent am politischen und gesellschaftlichen Leben beteiligen und aktiv mitgestalten, ihre beruflichen Kompetenzen ausbauen und gut qualifiziert in Ehrenämtern tätig werden. Unser Land hat im Bundesvergleich deutlichen Nachholbedarf“ sagte am Donnerstag (29.09.) in Stuttgart die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz.

Seit letztem Jahr stehen jeder beschäftigten Person im Südwesten pro Jahr bis zu fünf Tage zur eigenen Weiterqualifikation zur Verfügung. Diese Bildungszeit kann in den Bereichen der beruflichen Weiterbildung, der politischen Weiterbildung oder zur Qualifizierung für eine ehrenamtliche Tätigkeit erfolgen.

Laut Koalitionsvertrag der Grünen und CDU soll es aber nach zwei Jahren eine Prüfung und Novellierung geben. Die Nebenabrede zum Koalitionsvertrag besagt weiterhin: Wenn die Evaluierung nichts anderes ergebe, solle bei „betriebsbezogenen Fortbildungen“ der volle Anspruch bestehen bleiben. „Bei Fortbildungen ohne betrieblichen Bezug“ sollen dagegen „bis zu zwei Urlaubstage mit den Freistellungen verrechnet“ werden.

„Es kann nicht sein, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich darauf einstellen sollen, dass sie einen Teil ihres Urlaubs für Fortbildungen einsetzen müssen. Das widerspricht dem Sinn der Urlaubstage, die der Erholung dienen sollen“, sagte Moritz.

Die GEW macht sich dafür stark, der allgemeinen, politischen und kulturellen Weiterbildung ein Prozent des Bildungsbudgets im Land zur Verfügung zu stellen. Nur dann sei die Weiterbildung in der Lage, ihre gesellschaftlichen Aufgaben zu erfüllen.