Zum Inhalt springen

Landesweite GEW-Online-Tagung

Qualität an Schulen darf bei Grün-Schwarz nichts kosten?

Die meisten Personen, die in der Lehrkräftefortbildung arbeiten, erhalten dafür gerade einmal eine Zulage von 38,81 Euro im Monat. Die GEW setzt sich dafür ein, dass alle Fortbildner*innen nach der Besoldungsgruppe A 15 bezahlt werden.

Foto: colourbox.com

Die Bildungsgewerkschaft GEW erwartet von Kultusministerin Theresa Schopper, dass die Qualitätsentwicklung an den Schulen in Baden-Württemberg besser unterstützt wird.

„Mit großen Versprechungen hat die grün-schwarze Landesregierung vor vier Jahren eine Reform zur Qualitätsentwicklung gestartet. Bis heute ist an den Schulen davon wenig zu spüren. Die meisten Personen, die in der Fortbildung beschäftigt sind, erhalten dafür gerade einmal eine Zulage von 38,81 Euro im Monat. Wir erleben derzeit jeden Tag in den Klassenzimmern, dass es keine FFP2-Masken für Schüler*innen und immer noch nicht überall Luftreinigungssysteme gibt. Mehr Sicherheit in den Schulen ist der grün-schwarzen Landesregierung offenbar zu teuer und bessere Qualität darf auch nichts kosten. Mit dieser Bildungsfinanzierung bleibt das baden-württembergische Bildungssystem nicht zukunftsfähig“, sagte bei der GEW-Online-Tagung Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg.

An der landesweiten Tagung nahmen etwa 150 Personen teil, die meisten davon Beschäftigte in der Schulverwaltung, im Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und im Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW).

Qualitätskonzept jetzt weiterentwickeln

Die GEW-Landeschefin zieht eine enttäuschende Bilanz. „Immer noch kommt wenig Nutzen dieser Reform in den Schulen an. Im Gegenteil: Lehrkräfte und Schulleitungen fühlen sich schlechter unterstützt als vor der Reform. Es wird Zeit, dass Kultusministerin Theresa Schopper ihre volle Aufmerksamkeit auf die Weiterentwicklung des Qualitätskonzepts richtet. Notwendig ist ein Neustart, der alle Beteiligten mitnimmt und ihre Erfahrungen, ihre Expertise ernst- und aufnimmt. Das Berufsbild für Ausbilder*innen und Fortbildner*innen ist überfällig. Ohne die weitere Professionalisierung ist jedes Konzept zum Scheitern verurteilt“, sagte Stein.

Bei den meisten Fortbildungen erhalten die Leitungen derzeit nur 38,81 Euro brutto pro Monat zusätzlich. Deshalb ist es oft schwer, dafür qualifizierte Personen zu finden, die Fluktuation ist groß. Die GEW setzt sich dafür ein, dass in allen Schularten der Beruf Fortbildner*in attraktiv gestaltet wird und alle Fortbildner*innen wie im Bereich der Beruflichen Schulen und Gymnasien nach der Besoldungsgruppe A 15 bezahlt werden.

Die GEW unterstützt die Erarbeitung eines Referenzrahmens für Schul- und Unterrichtsqualität. „Ein solcher Referenzrahmen muss mit den Beteiligten zusammen erarbeitet werden. Wir erwarten, dass die weitere Qualitätsreform nicht mehr von oben verordnet, sondern mit den beteiligten Akteur*innen geplant und umgesetzt wird. Dazu brauchen wir einen breiten Dialog- und Anhörungsprozess zur Qualitätsentwicklung“, forderte die GEW-Landesvorsitzende.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395