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Corona-Sommerferien beginnen

Schulleitungen stellen Regelbetrieb in Frage

Viele Schulleiter*innen sind zum Ende des Corona-Schuljahrs 2020 frustriert und erschöpft. Das Kultusministerium schickt sie mit vielen ungelösten Aufgaben in die Sommerpause. Die GEW kritisiert, wie das Land mit seinen Beschäftigten umgeht.

Eine Schulleiterin nimmt Änderungen am Stundenplan vor.
Eine Schulleiterin nimmt Änderungen am Stundenplan vor.

Die Bildungsgewerkschaft GEW wünscht allen Schüler*innen und Beschäftigten an Schulen schöne Sommerferien und dankt den Lehrkräften und den anderen Profis an den Schulen und in der Schulverwaltung für ihren Einsatz im Corona-Schuljahr 2020. Die GEW berichtet vor allem von frustrierten und erschöpften Schulleitungen, die vom Kultusministerium mit vielen ungelösten Aufgaben in die Sommerpause geschickt werden.

„Überall dort, wo es die Kultusministerin kann, schiebt sie anderen die Verantwortung zu, anstatt Schutzmaßnahmen zu ergreifen und klare Regelungen mit den kommunalen Spitzenverbänden und freien Trägern zu vereinbaren. Am Ende sind es wieder die ohnehin schon überlasteten Schulleitungen, die dafür kämpfen müssen, dass zum Beispiel tagsüber zusätzliches Reinigungspersonal an die Schulen kommt und das Personal für die Mensa erhöht wird. Dazu werden die Schulen mit Regelungen wie zur Toilettenaufsicht in den Pausen verpflichtet, ohne dass sie dafür das Personal hätten. Sichere FFP2-Masken für Risikogruppen sind Fehlanzeige, die Regelungen zum Mindestabstand fallen nur in Kitas und Schulen. Das kann sich kein anderer Arbeitgeber erlauben. Lehrkräfte fühlen sich weiterhin von ihrem Arbeitgeber, der grün-schwarzen Landesregierung, als Versuchskaninchen behandelt“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.

Die GEW berichtet von zahlreichen Schulleitungen, die den angekündigten Regelbetrieb in Frage stellen. Dazu wird bemängelt, dass „ein Plan B“ fehle, wenn zum Beispiel einzelne Schulen geschlossen werden müssen. „Welche Strategie gibt es dann zum Beispiel für die neuen Erstklässler, wenn eine Grundschule geschlossen wird? Es entsteht der Eindruck, dass die Schulen mit solchen Fragen allein gelassen werden“, so die GEW-Landeschefin.

Die GEW kritisiert, dass Grüne und CDU keinen Nachtragshaushalt zur personellen Unterstützung der Schulen beschlossen haben. „Für Unternehmen gibt es milliardenschwere Rettungspakete. An den Schulen gab es schon vor Corona Lehrermangel und jetzt nicht mal zusätzliches Geld, um zumindest Pädagogische Assistentinnen und Assistenten oder Lehramtsstudierende zur Unterstützung im Klassenzimmer einzustellen“, sagte Moritz.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395