GEW bietet Landesregierung Unterstützung an
Sprachförderung als Start in eine bessere Bildungspolitik?
Es sei gut, dass das Land bei der Sprachförderung frühe Bildung und Grundschulen gemeinsam denke, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein. Viele Fragen zum Förderprogramm sind noch offen, unter anderem woher die Fachkräfte kommen sollen.
Die Bildungsgewerkschaft GEW bietet der Landesregierung für eine professionelle Umsetzung des geplanten Programms für Sprachförderung ihre Unterstützung an.
„Es ist gut, dass die Sprachförderung am Beginn von Beschlüssen für gute Bildung in Baden-Württemberg stehen soll und frühe Bildung und Grundschulen gemeinsam gedacht werden. Vieles ist aber noch unklar und offen ist, woher in Kitas und Grundschulen die qualifizierten Fachkräfte für die Sprachförderung kommen sollen. Wenn dieser Beschluss der Auftakt für weitere Maßnahmen für gute Bildung vor allem für die Kleinsten in Baden-Württemberg ist, hören wir heute eine gute Nachricht aus der Landesregierung. Wenn diese Wahlperiode 2026 endet, dürfen die Grundschulen zum Beispiel nicht weiter die einzige Schulart sein, die keine einzige zusätzliche Stunde für Differenzierung und Förderunterricht erhält“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Stuttgart.
Die Bildungsgewerkschaft GEW ist die größte Organisation in Baden-Württemberg, die sowohl Kita-Fachkräfte wie Grundschullehrer*innen organisiert. Die geplanten Programme werden aus Sicht der Expert*innen nur funktionieren, wenn die Kompetenzen der verschiedenen Berufsgruppen professionell zusammengeführt werden.
Dazu gehöre unter anderem, die bestehende Kooperation von Kita und Schule in die Konzepte einzubinden. „Die Kooperation Kita-Schule läuft ein ganzes Schuljahr und ist sehr personal-intensiv für die Kitas und Grundschulen. Schon jetzt fehlt dafür Personal. Die Spracherhebung und Sprachförderung spielt dabei eine wichtige Rolle. Die pädagogischen Profis sowie die Kita- und Schulleitungen brauchen ausreichend Zeit, um gute Konzepte zu entwickeln und umzusetzen“, sagte Stein.
Die GEW sieht nicht nur Kitas und Schulen in der Pflicht. Für viele Familien wäre der Ausbau einer aufsuchenden und niederschwelligen Unterstützung nach der Geburt eines Kindes sinnvoll, beginnend zum Beispiel durch Familienhebammen. Die Bildungsgewerkschaft will auch den Ausbau der alltagsintegrierten Sprachförderung, wie sie die letzten Jahre mit den Sprach-Kitas aufgebaut wurde, erreichen.