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Unterrichtsausfall am Weltlehrertag

GEW: Lehrerreserve kann sofort ausgebaut werden – A13 für GS-/HS-Lehrkräfte

Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft bezeichnet die Dankesworte der Politik am Weltlehrertag als „Alibi-Veranstaltungen“. „Die Belastungen für unsere Lehrkräfte sind hausgemacht. Warum die Kultusministerin den Ausbau der viel zu kleinen Lehrerreserve als lächerlich bezeichnet, ist mir rätselhaft. Sie hat doch selbst die Zahlen vorgestellt, nach denen in vielen Schularten kein Lehrermangel besteht. In den weiterführenden Schulen könnte die Landesregierung bei sprudelnden Steuereinnahmen schnell dafür sorgen, dass mit einer größeren Lehrerreserve weniger Unterricht ausfallen muss und die Lehrerinnen und Lehrer dort entlastet werden“, sagte am Donnerstag (05.10.) in Stuttgart Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

In der ständigen Lehrerreserve arbeiten 1.666 Lehrer/innen, gleichzeitig fallen etwa 6.500 Lehrkräfte dauerhaft aus, die meisten aufgrund von Mutterschutz und Elternzeit. „Einen Bewerbermangel für offene Stellen haben wir nicht in allen Schularten. Durch einen Ausbau der ständigen Lehrerreserve könnten zumindest die Unterrichtsausfälle in den weiterführenden Schularten verringert werden“, sagte Moritz.

2011 hatte die Landesregierung beschlossen, die ständige Lehrerreserve um 200 Stellen jährlich aufzustocken und diesen Ausbauplan nach zwei Jahren wieder auf Eis gelegt. Die GEW will erreichen, das Grün-Schwarz diesen Ausbauplan wieder fortsetzt.

Am Weltlehrertag hätte die Bildungsgewerkschaft ein klares Signal zur Stärkung der Grundschulen erwartet. Die GEW setzt sich für eine bessere Bezahlung aller Grundschul- und Hauptschullehrer/innen nach der Gehaltsgruppe A13 ein. „Berlin und Brandenburg haben jetzt auf den Lehrermangel reagiert und bezahlen dort A13. Warum kann das ein Land wie Baden-Württemberg nicht? So bleiben wir nicht konkurrenzfähig im Wettbewerb um gute Lehrkräfte“, sagte Moritz.