Zum Inhalt springen

Corona-Sieben-Tage-Inzidenz steigt

Weitere Öffnung von Schulen nach den Osterferien unrealistisch

Die GEW sieht mit Blick auf die aktuellen Corona-Zahlen eine weitere Öffnung von Schulen nach den Osterferien skeptisch – und fordert Wechselunterricht ab einer Inzidenz von 50. Voraussetzung für Präsenzunterricht ist eine landesweite Teststrategie.

Foto: pixabay, CC0

Die Bildungsgewerkschaft GEW sieht mit Blick auf die steigenden Inzidenzen eine weitere Öffnung von Schulen nach den Osterferien skeptisch. Es sei eher damit zu rechnen, dass bestehende Öffnungen wieder zurück genommen werden müssen.

„Wir haben alle gehofft, dass wir schneller zum Alltag in den Klassenzimmern zurückkehren können. Doch es gilt ‚Sicherheit zuerst‘ und auch Wechselunterricht ist nur denkbar, wenn das die Virusmutationen zulassen. Eine weitere Öffnung von Schulen zum Beispiel ab Klasse 7 ist direkt nach den Osterferien unrealistisch. Wichtig ist, dass alle Entscheidungen so getroffen werden, dass den Schulen Zeit bleibt für die Planung“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, in Freiburg.

Die GEW setzt sich weiterhin dafür ein, ab einer Inzidenz von 50 alle Schulen nur im Wechselunterricht zu öffnen und ab einer Inzidenz ab 100 auf Fernunterricht und Notbetrieb umzustellen. Voraussetzung für Unterrichten in Präsenz sei eine landesweit verbindliche Teststrategie mit mindestens zwei Tests pro Woche für jede Schüler*in und die Lehrkräfte. Die GEW berichtet, dass an einigen Schulen das Testen gut funktioniere, an anderen aber die notwendige Unterstützung der Schulträger fehle und die Schulen das regelmäßige Testen nicht alleine stemmen könnten.

Kretschmann spricht mit Lehrkräften, Schüler*innen und Eltern

Die GEW-Landeschefin bezeichnet das Gespräch unter Leitung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Fortschritt. „Nach dem monatelangen Streit in der Landesregierung über die Corona-Strategie haben wir jetzt den Eindruck, dass die Meinung der pädagogischen Expertinnen und Experten wieder gefragt ist. Gut ist auch, dass der Landesschülerbeirat und der Landeselternbeirat mit am Tisch sitzen. Wir hoffen jetzt auf die Zusagen von Winfried Kretschmann, dass Öffnungen nur stattfinden, wenn eine klare Teststrategie vorhanden und gute Sicherheitsmaßnahmen garantiert sind“, sagte Stein.

Die GEW-Landesvorsitzende machte sich im Gespräch auch dafür stark, dass bei steigenden Infektionszahlen eine Home-Office-Pflicht eingeführt werde. „Wenn wir wollen, dass Kinder und Jugendliche schneller wieder in die Schulen können, müssen auch an anderen Stellen in unserer Gesellschaft die Ausbreitung der Infektionen wirksamer gebremst werden“, so Stein.

Die GEW erwartet, dass die aktuelle Landesregierung jetzt auch Weichen für die Zeit bis zu den Sommerferien und für das nächste Schuljahr stellt. „Ob Fernunterricht, Wechselunterricht oder hoffentlich bald wieder Präsenzunterricht für alle Kinder und Jugendlichen: Alles funktioniert nur mit mehr Personal. Seit Monaten liegt der Vorschlag bei Grünen und CDU auf dem Tisch, als ersten Schritt durch Lehramtsstudierende und Pädagogische Assistenzen für Entlastung zu sorgen“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395