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Lebensarbeitszeitkonto

Wichtiger Baustein für die Zukunft

Lebensarbeitszeitkonten werden nur funktionieren, wenn das Land gleichzeitig wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die Überlastung einleitet. Viele Lehrer*innen seien am Limit, sagt GEW-Landesvorsitzende Monika Stein.

GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.
GEW-Landesvorsitzende Monika Stein spricht mit der Presse.

Die Bildungsgewerkschaft GEW nennt Lebensarbeitszeitkonten einen wichtigen Baustein für die Arbeitsplätze der Zukunft in Bildungseinrichtungen.

„Die GEW hat bereits vor zwanzig Jahren mit der Landesregierung ein Vorgriffstundenmodell für Lehrkräfte verhandelt, das von gut 30.000 Lehrkräften genutzt wurde. In den Schulen werden Lebensarbeitszeitkonten nur funktionieren, wenn Baden-Württemberg gleichzeitig endlich wirksame Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und die Überlastung der Pädagog*innen einleitet. Nach drei Jahren Corona und durch die Aufnahme Geflüchteter sind viel Lehrer*innen am Limit und könnten gar nicht mehr unterrichten, um diese Stunden dann auf ein Lebensarbeitszeitkonto einzuzahlen. Dringendster Schritt wäre endlich die Aufhebung der Zugangsbeschränkungen für Lehramtsstudiengänge. In den Klassenzimmern fehlen Lehrkräfte und an die Pädagogischen Hochschulen werden junge Menschen abgewiesen, die gerne diesen Beruf ergreifen wollen“, sagte Monika Stein, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Baden-Württemberg, auf der Bildungsmesse didacta in Stuttgart.

Die GEW geht davon aus, dass die Teilzeitquote bei Lehrkräften weiter steigen wird und deshalb mehr Personen für die zu besetzenden Lehrkräftestellen ausgebildet werden müssen. „Wer die Teilzeitarbeit kritisiert, kennt die Situation auf dem Arbeitsmarkt, gerade bei Pädagog*innen nicht. Lehrkräfte arbeiten Teilzeit, weil sie sonst Familie und Beruf nicht vereinbaren könnten und viele wählen Teilzeit, weil sie bei einem vollen Unterrichtsauftrag nicht mehr in der Lage wären, guten Unterricht zu gestalten. Immer mehr junge Menschen wählen gezielt Berufe, in denen Teilzeitarbeit möglich ist. Die Landesregierung sollte darüber nicht jammern, sondern sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren, um auch in Zukunft genug junge Menschen für den Platz am Lehrer*innenpult zu finden. Entsprechend muss auch dies endlich bei der Anzahl der Studienplätze berücksichtigt werden“, sagte Stein.

Kontakt
Matthias Schneider
Landesgeschäftsführer, Pressesprecher
Telefon:  0711 21030-14
Mobil:  0160 4458395