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Führung im Schloss Ludwigsburg

Die kulinarischen Spitzenleistungen, die auf den fürstlichen Tafeln serviert wurden, brauchten viel Infrastruktur: Wie das im 18. und 19. Jahrhundert in Schloss Ludwigsburg funktionierte, zeigte die Führung „Vom Keller zum Teller“.

Der Ausflug in den „Bauch“ des Schlosses folgte dem Weg von Gemüse, Fisch, Fleisch und Co. vom Lagerraum über die Küche auf die fürstliche Tafel. Im Hintergrund der Diners und festlichen Anlässe lief die Küchenlogistik auf Hochtouren: Warmhalte-Öfen und versteckte Versorgungsgänge halfen, die Speisen zur richtigen Zeit mit der richtigen Temperatur zu servieren, so dass der Adel ungestört das Essen genießen konnte und von den komplexen Abläufen so wenig als möglich mitbekam. Diesen Wegen folgte die Führung und es wurde auch verraten, was bei Hofe serviert wurde.

So erklärte uns unser Schlossführer, dass zum Beispiel Königin Charlotte Mathilde von Württemberg in der Woche schon einmal 2 Kilogramm Zucker verspeiste, der zu ihrer Zeit der absolute Luxus war oder auch bei einem Festmahl 144 Austern verschlang, nicht weil es ihr so gut schmeckte, sondern weil sie so ihren Reichtum zur Schau stellen wollte.

Faszinierend war auch der Weinkeller des Schlosses, in den man über eine steile Treppe mit vielen Stufen gelangte. Hier befinden sich noch viele hölzerne Fässer und auch das große Weinfass mit einem Fassungsvermögen von 90.000 Litern. Eine raffinierte technische Spielerei sorgte dafür, dass aus dem gleichen Fass sowohl Weißwein als auch Rotwein gezapft werden konnte.