Weil der Stadt: Stadtführung und Besuch des Keplermuseums am 10. Dezember 2019
Weil der Stadt entstand im 6. Jh. als Siedlung auf dem Gelände eines römischen Landsitzes (= villa rustica), deren wohl davon abgeleiteter Name Wila im Laufe der Zeit zu Weil und zur Unterscheidung von anderen Orten namens Weil um den Zusatz „die Stadt“ erweitert wurde. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1075. Zwischen 1223 und 1242 wurden dem Ort die Stadtrechte durch Friedrich II. verliehen, um 1275 wurde er Reichsstadt. Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt geplündert und in Brand gesetzt, große Teile der Altstadt wurden zerstört. 1803 fiel die Stadt an Württemberg. Ihr mittelalterliches Stadtbild beeindruckt mit Stadt- mauer, Wehrtürmen, malerischen Altstadtgassen und der mächtigen Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Johannes Kepler (1571 - 1630), Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und ev. Theologe, ist der berühmteste Sohn der Stadt. Das Keplermuseum, 1940 in Keplers Geburtshaus eröffnet und 1999 neu gestaltet, führt uns Keplers Leben in den Zeiten der Reformation und Gegenreformation und der verheerenden Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges vor Augen. Umso strahlender erscheint daneben Keplers vielfältige Geisteswelt. Der Besucher sieht sich mit naturwissenschaftlichen, philosophischen und religiösen Fragen konfrontiert, die bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben: Er gilt als einer der Begründer neuzeitlichen Denkens und moderner Wissenschaft, die bis heute nachwirken.